VÖLKLINGEN. Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken hat den türkischstämmigen Ahmet G. wegen Mordes angeklagt. Die Behörde wirft dem 18jährigen vor, am 21. August dieses Jahres den Polizeioberkommissar Simon B. erschossen zu haben. Zuvor soll der Tatverdächtige eine Tankstelle in Völklingen mit einem Messer überfallen und etwa 600 Euro erbeutet haben (die JF berichtete).
Auf seiner Flucht durch die Innenstadt soll G. auf sein späteres Opfer getroffen sein. Es kam zu einer körperlichen Auseinandersetzung, bei der der Deutschtürke B. die Dienstwaffe aus dem Holster entrissen haben soll. Zwar gab der 34jährige Polizist noch einen Schuß aus seinem Taser ab, jedoch blieb das aus bisher nicht geklärten Gründen ohne Wirkung. G. soll mit der entrissenen Waffe mehrmals auf B. geschossen haben – auch, als dieser schon am Boden lag. Weil das für die Flucht nicht mehr nötig gewesen wäre, geht die Staatsanwaltschaft von Mord aus.
Weiterer Polizist stellt den Flüchtigen
Als sich ein weiterer Polizist ihm in den Weg stellte, kam es erneut zu einer Schießerei. Ahmet G. wurde dabei zweimal getroffen und konnte überwältigt werden. Für den Polizisten B. kam jede Hilfe zu spät, er wurde von sechs Kugeln getroffen und starb im Krankenhaus.

Der Beschuldigte sitzt aktuell in Untersuchungshaft. Zum Tatzeitpunkt war er erst 18 Jahre alt, weswegen die Jugendkammer des Landgerichts Anklage erhob. Sollte er nach Jugendstrafrecht verurteilt werden, wäre die Höchststrafe 15 Jahre Gefängnis. Nach Erwachsenenstrafrecht wäre auch eine lebenslange Freiheitsstrafe möglich, auch eine Sicherheitsverwahrung wäre anwendbar.
Der Angeklagte äußerte sich bisher nicht zu den Vorwürfen. (st)





