GELNHAUSEN. Mittlerweile neun Mädchen im Alter von elf bis 17 Jahren haben angegeben, im Barbarossabad im hessischen Gelnhausen sexuell belästigt worden zu sein. Der Skandal: Die erste Mädchengruppe wurde trotz ihrer Hinweise von den Bademeistern zunächst wieder ins Wasser geschickt.
„Da wir nicht genau sehen konnten, was passiert ist, haben wir die Mädchen erst mal wieder ins Wasser geschickt“, erklärte Badleiter Nils Tischer gegenüber dem Hessischen Rundfunk. Erst nachdem sich weitere Betroffene meldeten, wurde die Polizei verständigt.
Syrer haben Hausverbot im Bad
Die Mädchen berichten übereinstimmend, sie seien im Strömungskanal von einer Männergruppe am ganzen Körper begrapscht worden. Im Zentrum der polizeilichen Ermittlungen stehen vier syrische Männer im Alter zwischen 18 und 28 Jahren. Einer von ihnen konnte noch vor Eintreffen der Polizei das Gelände verlassen. Laut Bürgermeister Christian Litzinger (CDU) stammen alle vier aus einer Familie aus dem Main-Kinzig-Kreis. Die Stadt habe ihnen ein Hausverbot für das Freibad ausgesprochen. „Da gibt’s bei uns auch null Toleranz“, so Litzinger gegenüber Bild.
In einer anderen Stellungnahme gegenüber der Welt versuchte der Stadtchef die Übergriffe noch mit dem Wetter zu rechtfertigen: „Es ist natürlich immer bei hohen Temperaturen, ja, liegen auch die Gemüter manchmal blank.“ Die Polizei ermittelt wegen sexueller Belästigung gegen die vier Syrer. (rr)