BIELEFELD. Ein Syrer hat in der Nacht auf Sonntag in der Bielefelder Innenstadt mehrere Menschen mit einem Messer verletzt und ist anschließend geflüchtet. Nach Angaben der Polizei handelt es sich bei dem Tatverdächtigen um den 35jährigen Mahmoud M. Eine Mordkommission ermittelt wegen versuchten Totschlags, die Polizei hat ein Fahndungsfoto veröffentlicht.
Die Tat ereignete sich gegen 4.20 Uhr vor einer Bar, wo sich eine größere Gruppe aufhielt. Mahmoud M. soll die Personen mit einem Messer angegriffen haben. Fünf Menschen wurden verletzt, vier davon schwer, eine Person schwebt laut Polizei in Lebensgefahr. Bei den Opfern handelt es sich Medienberichten zufolge um sogenannte Problemfans der Fußballszene in Bielefeld, die sich offenbar zur Wehr setzten.
Polizei soll Tat des Syrers als Anschlag werten
Am Tatort wurde eine Tasche mit Personaldokumenten sowie eine Flasche mit einer nach Benzin riechenden Flüssigkeit gefunden. Dieser Fund führte zu der Einschätzung, daß der Täter ganz offenbar nicht spontan handelte, sondern einen Anschlag geplant und sich dafür ausgerüstet hatte. Welches Ziel er damit verfolgte, ist allerdings noch unklar.
Die Polizei schließt ein politisches Motiv derzeit aus, ermittelt jedoch „in alle Richtungen“. Laut mehreren Medien soll die Tat intern als Anschlag gewertet werden – eine Bestätigung dafür gibt es bislang nicht.
In Harsewinkel durchsuchte die Polizei bereits eine Wohnung, konnte den Tatverdächtigen dort jedoch nicht antreffen. Die Mordkommission „Kurfürst“ bittet Zeugen, sich unter der Rufnummer 0800-8070110 oder über ein Hinweisportal zu melden. Mahmoud M. ist etwa 165 bis 170 cm groß, hat einen südländischen Phänotyp, trug bei der Tat schwarze Oberbekleidung, ein weißes T-Shirt, ein Basecap sowie eine blaue oder schwarze Jacke der Marke The North Face. Er könnte verletzt und weiterhin bewaffnet sein. (rr)