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Nach Zusammenstoß von Trump, Selenskyj und Vance: Rußland und der Washingtoner Eklat: Zwischen Tauwetter und Skepsis

Nach Zusammenstoß von Trump, Selenskyj und Vance: Rußland und der Washingtoner Eklat: Zwischen Tauwetter und Skepsis

Nach Zusammenstoß von Trump, Selenskyj und Vance: Rußland und der Washingtoner Eklat: Zwischen Tauwetter und Skepsis

Fußgänger auf dem Roten Platz mitten in Moskau: Wie denkt die Rußland über den Eklat im Weißen Haus? Foto: picture alliance/dpa/TASS | Alexander Shcherbak
Fußgänger auf dem Roten Platz mitten in Moskau: Wie denkt die Rußland über den Eklat im Weißen Haus? Foto: picture alliance/dpa/TASS | Alexander Shcherbak
Fußgänger auf dem Roten Platz mitten in Moskau: Wie denkt die Rußland über den Eklat im Weißen Haus? Foto: picture alliance/dpa/TASS | Alexander Shcherbak
Nach Zusammenstoß von Trump, Selenskyj und Vance
 

Rußland und der Washingtoner Eklat: Zwischen Tauwetter und Skepsis

Rußland war im Streit zwischen Donald Trump, Wolodymyr Selenskyj und J.D. Vance der Elefant im Raum. Doch wie sieht das Land die historischen Szenen aus den USA? Die Antwort ist nicht so einfach, wie es scheint.
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MOSKAU. Die russische Öffentlichkeit hat weitgehend mit Genugtuung auf den Eklat zwischen Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus reagiert. „Endlich hat Trump verstanden, was wir schon so oft wiederholt haben: Selenskyj ist nicht bereit zum Frieden“, betonte der Vorsitzende des Ausschusses für internationale Angelegenheiten in der Duma, dem russischen Parlament, Leonid Sluzki (Liberaldemokraten), am Samstag dem russischen Nachrichtenseite Lenta.ru zufolge.

Nur Rußlands Sieg, nicht nur auf dem Schlachtfeld, sondern auch in der Diplomatie, werde den Frieden sichern. Die Sprecherin des Außenministeriums Maria Zakharova, ging noch einen Schritt weiter und fragte, wie Trump und Vance es fertiggebracht hätten, Selenskyj seiner Lügen wegen nicht zu ohrfeigen. „Was für eine Selbstkontrolle!“, kommentierte sie das Verhalten des amerikanischen Präsidenten und seines Vizes.

Der Vorsitzender der Staatsduma Wjatscheslaw Wolodin (Einiges Rußland) wiederum kritisierte die Solidaritätsbekundungen, die der ukrainische Präsident unterdessen aus europäischen Ländern wie Polen, Deutschland und Frankreich erhielt. „Das Verhalten dieser Staatschefs ist mangelhaft. Sie sind Handlanger, die vor allem ihren eigenen Ländern große Probleme bereiten. Für sie sind die Ukrainer weiter nichts als entbehrliches Menschenmaterial.“

Kremlsprecher Peskow äußert sich vorsichtige Zuversicht

Kremlsprecher Dmitri Peskow äußerte sich unterdessen vorsichtig zuversichtlich, das Verhältnis zwischen seinem Land und den USA könne sich in Zukunft womöglich wieder verbessern. „Rußland und die Vereinigten Staaten haben noch einen weiten Weg vor sich.

Die Beziehungen zwischen beiden Staaten ist stark beschädigt, doch wenn der politische Wille beider Präsidenten, Wladimir Putins und Donald Trumps, beibehalten wird, kann der Riß erfolgreich überwunden werden“, sagte er am Sonntag laut dem russischen Wirtschaftsblatt Wedomosti. Es sei notwendig, Felder möglicher Zusammenarbeit zwischen den USA und Rußland zu eruieren. Dazu zähle auch der Abbau seltener Erden in seinem Land. Präsident Putin habe unlängst erst davon gesprochen, daß der erste Kontakt mit der Regierung Trump Anlaß zur Hoffnung gebe.

Medienpolitiker Bojarskij warnt vor „naivem Optimismus“

Allerdings meldeten sich auch Stimmen zu Wort, die vor einer allzu unbefangenen Annäherungen an die Vereinigten Staaten warnten. Der Vorsitzende des Medienausschusses im russischen Parlament, Sergej Bojarskij (Einiges Rußland), etwa beklagte sich über den „naiven Optimismus“ vieler Journalisten im Land, die sich bereits um Kontakte nach Übersee bemühten.

Dabei sei der harte Umgang mit russischen Journalisten, Agenturen und Zeitungen im Westen noch bei vielen in guter Erinnerung. „Wir hatten drei Jahre Zeit, die rosarote Brille abzunehmen und zu verstehen, daß niemand wirklich mit uns im digitalen Raum befreundet sein will“, mahnte Bojarskij der russischen Zeitung Kommersant zufolge.

„Wir sahen gerade die Weltgeschichte live im Fernsehen“

Auch der Leiter des Instituts für Internationale Beziehungen, das dem Außenministerium angegliedert ist, Maxim Suchkov, warnte vor voreiliger Tauwetterstimmung. „Die USA halten den Schlüssel zur Beendigung des Konflikts in der Hand: Sie könnten Starlink, das gesamte Kontrollsystem der ukrainischen Streitkräfte, morgen abschalten. In einer Woche wäre danach alles vorbei“, erinnerte der Politikwissenschaftler Lenta.ru zufolge.

Aber die USA täten dies nicht, weil sie das Gefühl hätten, aus der Situation mehr herausholen zu können. Die Chefin des russischen Auslandsfernsehens Russia Today, Margarita Simonyan, wiederum gab nur ihr Erstaunen über die Bilder aus dem Weißen Haus zum Ausdruck. „Wir sahen gerade die Weltgeschichte live im Fernsehen“, kommentierte sie den Zwischenfall. (fw)

Fußgänger auf dem Roten Platz mitten in Moskau: Wie denkt die Rußland über den Eklat im Weißen Haus? Foto: picture alliance/dpa/TASS | Alexander Shcherbak
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