Seit meiner Studienzeit an der Münchener LMU in den späten 1980ern, frühen 1990ern weiss ich, dass ausländische Studenten oft viel bodenständiger sind als wir BRD-Deutsche. In dem internationalen Studentenwohnheim, in dem ich damals logierte, waren meine besten Freunde Polen, Iraner, Bulgaren, Russen und (Ex-)DDR-Deutsche. Die hatten (bei aller unterschiedlicher Prägung) eines gemeinsam – sie standen der amerikanisierten BRD-Welt abwartend bis skeptisch gegenüber, lobten aber umso mehr die klassisch deutsche Identität, Tugend, Geschichte. Sie waren erheblich „deutscher“ als wir emanzipierten und politisch angepassten BRD-Deutschen. Ich rechne meine damalige Erfahrung hoch auf die Gesamtsumme der zu uns gekommenen Menschen aus dem Osten und Süden: Die Gebildeten unter ihnen wissen sehr wohl die klassische Schönheit und Größe Deutschlands zu würdigen, ja sie streben danach, in diese Fußtapfen zu treten. Seit Jahrhunderten haben mit die besten Gewerbetreibende, Geschäftsleute, Industrielle, Gelehrte, Soldaten, Offiziere unseres Landes keinen „rein“ deutschen Stammbaum. Unsere Geschichte und Kultur hat eine enorme Strahlkraft auf Zuwanderer, die dafür sensibel sind. Wunderbar!