Anarchokapitalist auf Reisen: Milei mischt Europa auf

Der argentinische Präsident Javier Milei spricht anlässlich seiner Auszeichnung mit der Hayek-Medaille Foto: picture alliance/dpa | Daniel Bockwoldt

Anarchokapitalist auf Reisen

Milei mischt Europa auf

Deutschland
23. Juni 2024
Autor: Paula Sayatz
4 Kommentare

Auf seiner Europareise spaltet Javier Milei die Gemüter. Die einen begeistert der argentinische Präsident mit seinem freiheitsorientierten Wirtschaftskurs, die anderen sehen in ihm eine Gefahr für die Demokratie. Was will der Anarchokapitalist?

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Kommentare

Luba Schang sagt:

24. Juni 2024 um 7:43 Uhr

In ihrer konsequenten Form definiert libertäre Wirtschaftspolitik den Begriff „sozial“ anders. Sozial ist hier, was auf den „freien“ Märkten entschieden wird. Die Realität der freien Märkten stellt sich allerdings anders dar wie sie in den mikroökonischen Lehrbüchern des J. Milei unterstellt wird. Die theortischen Bedingungen freier Märkte lassen sich in der Realität nicht realisieren. Es ist genau so eine Utopie wie die klassenlose Gesllschaft. Das Lebenselexier freier, unregulierter Märkte ist der Betrug und der Beschiss. Jeder versucht jeden übers Ohr zu hauen. Nur die soziale Marktwirtschaft kann eine dauerhafte Lösung sein. Von Freiheit allein wird niemand satt.
1. Übernächtigt sagt:
  
  24. Juni 2024 um 8:48 Uhr
  
  Dieser Ansatz ist in Argentinien zur Zeit eine Art Gegengift gegen den Sozialismus. Warten Sie doch mal ab, ehe sie trommeln. Er hat doch schon viel erreicht.
2. Canabbaia sagt:
  
  24. Juni 2024 um 11:13 Uhr
  
  So ist es! Eine Dauerlösung ist der Libertarismus nicht.
  Aber aktuell mag er für Argentinien ein Weg sein, um sich aus der Misere herauszuarbeiten.
  
  Im Übrigen ist JEDE Übertreibung schlecht; auch die freie Marktwirtschaft kann man ruinieren.
  Was unsere derzeitigen Machthaber offenbar unbedingt beweisen wollen.
Canabbaia sagt:

23. Juni 2024 um 20:12 Uhr

Die libertäre Ideologie IST bescheuert; jedenfalls in ihrer konsequenten Ausprägung. (In der Realität gibt es freilich viele Abstufungen.)

Von der Tendenz her, die Freiheit und Eigenverantwortung zu betonen, ist allerdings was Richtiges dran. Auch ich verwende gelegentlich libertäre Terminologie, wenn ich z. B. von „Steuersklaven“ spreche. Nur ist das bei mir halt Polemik, nicht Ideologie.

Für das anscheinend von einer Art von paternalistischem Sozialismus ruinierte Argentinien scheint seine Regierung aktuell freilich ein Segen zu sein. Jedenfalls: So wie früher ging es dort nicht mehr weiter.

Aber genau wie der Sozialismus kann auch der Libertarismus umschlagen und vom Segen zur Plage werden.
Ist aber Sache der Argentinier, wie die damit umgehen.