Gazakrieg: Hamas und Israel einigen sich auf vorübergehende Waffenruhe

Israelische Panzer an der Gaza-Grenze: Tote auf beiden Seiten Foto: picture alliance/landov

Gazakrieg

Hamas und Israel einigen sich auf vorübergehende Waffenruhe

Ausland

22. November 2023

Autor: JF-Online

19 Kommentare

Ab Donnerstag sollen die Waffen im Gazakrieg schweigen. Die Hamas kündigt den Beginn einer Feuerpause an. Auch Israels Kabinett ist dafür. Doch es gibt auch Kritik aus der israelischen Regierung.

GAZASTADT. Wie der Anführer der palästinensischen Terrorgruppe Hamas, Moussa Abu Marzouk, verkündet hat, soll ab Donnerstag um 9.00 Uhr eine Waffenruhe mit Israel gelten. Das sagte er in einem Interview mit dem Sender Al Jazeera. Laut Times of Israel stimmte dem auch das israelische Kabinett zu. Während die Waffen schweigen, sollen Gefangene und Geiseln ausgetauscht werden.

Die Diplomaten aus Saudi-Arabien, Ägypten und Jordanien verlangten, die bislang auf vier Tage begrenzte Feuerpause solle länger anhalten. So könne die Grundlage für einen umfassenden Waffenstillstand gelegt werden.

Kritik an der Absprache äußerte hingegen der israelische Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir. Auf X (vormals Twitter) nannte er die Vereinbarung einen „gefährlichen Präzedenzfall“. Auf diese Weise würden Fehler der Vergangenheit wiederholt – eine Anspielung auf frühere Gefangenenaustausche mit der Hamas. (ag)

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Kommentare

Gottfried Hermann Spieth sagt:

23. November 2023 um 20:46 Uhr

Lieber Kollege Ehrlich, Sie sind mit mir und ganz wenigen anderen hier im Forum diejenigen, die es wagen, wider den Stachel des „politisch korrekten“ Sprachgebrauchs zu löcken. Diese PC greift seltsamerweise in konservativen Kreisen mit rasender Schnelligkeit um sich. Und zwar ausgerechnet beim nahöstlichen Thema. Hier im JF-Forum gibt es eine erdrückende Mehrheit nicht nur zugunsten Israels im idealistischen Sinne (das ist ja durchaus etwas Positives), sondern eine 1:1 Übereinstimmung mit den Maßnahmen der gegenwärtigen rechtsgerichteten Jerusalemer Regierung. Diese Einseitigkeit verurteile ich nicht, aber sie gibt mir zu denken. Denn die klassische deutsche Rechte, ausgehend von der konservativen Revolution (KR) der Weimarer Republik, denkt anders. Frage: Findet hier im Forum derzeit eine „Melonisierung“ der deutschen Rechten statt? Falls dem so ist: dann ist die Differenz zur Springer-Presse und zu den US-NeoConservatives nicht mehr groß …
chrisi sagt:

23. November 2023 um 15:17 Uhr

Ich würde eine immerbleibende Waffenruhe wünschen.
Eine „Zweistaatenlösung“ War doch schon vor ca. 100 Jahren beschlossen: Die Aufteilung des britischen Mandatsgebiets in Transjordanien (heutiges Jordanien) als Araberstaat und „Palästina“ (westlich des Jordans) als Heimstätte für die Juden. Dann, etwas modifiziert 1947 nochmals. Leider wollten und wollen fundamentalistische und fanatisierte Araber, wohl auch religiös indoktriniert, den Juden keine Heimat auf „arabischem heiligen Boden“ dulden.
Meine Sorge ist, dass dieser Ungeist auch in unserem Land Einzug hält.
1. Gottfried Hermann Spieth sagt:
  
  23. November 2023 um 21:21 Uhr
  
  Dass das gesamte Mandatsgebiet westlich des Jordan dem jüdischen Weltverband zugesprochen wurde, ist mir neu. Oder wenn, dann war das eine einseitig britische Zusage an die zionistischen Dachverbände im Rahmen des (geheimen) Sykes-Pikot-Abkommens 1916 oder bei der Balfour Deklaration 1917. Die UNO hat 1947 eine Teilung NUR des Mandatsgebiets westlich des Jordan vorgenommen. Das ist bis heute völkerrechtlicher Standard. Das Gebiet östlich des Jordan wurde meines Wissens nie in die Teilungs-Verhandlungen mit einbezogen.
Schluss mit Lustig sagt:

23. November 2023 um 7:08 Uhr

Ich kenne mich mit der Materie zu wenig aus,doch wenn Nachrichten aus diesem Gebiet kommen sind es immer die Palästinenser die hier mit List und Tücke alleinig die andere Seite schaden. Israel macht es genau richtig und zeigt das diese Leute außer Waffen scheinbar nichts auf die Reihe bekommen.
Ehrlich sagt:

22. November 2023 um 23:34 Uhr

Ein wichtiger und längst überfälliger humanitärer Schritt. Danke an die USA, danke an Katar, danke an Ägypten, danke an Jordanien, danke an Israel!
Liegnitz sagt:

22. November 2023 um 23:23 Uhr

Die Zion fanboy Deutschen brauchen auch unbedingt eine Besatzung durch ihre unerwünschten Zuwanderer.
Eine 2 Staaten Lösung durch die UN sollte angestrebt werden.

Wenn sie dann nach 80 Jahren in ihren Reservaten durchdrehen und die Migranten in ihrem Staat zu hunderten abschlachten – dann werden sie zu tausenden von Granaten zerrissen.
Auge um Auge !!…..und anderen heiligen Büchermist.

Deutsche gibts eigentlich garnicht, es sind nur faule Europäer und Terroristen.
Chaim Migrantenland !!

Nicht wahr ?
Gottfried Hermann Spieth sagt:

22. November 2023 um 22:58 Uhr

Gut so. Die Pause ist für beide Seiten hilfreich. Sage ich von neutraler Warte aus. Vor allem kommt (öffentlich nicht zugegeben) eine De-Facto- Ranggleichheit ins Spiel. Oder ist es so etwas wie Augenhöhe, die man sich gegenseitig zähneknirschend attestiert? Israel anerkennt, dass man nicht mit tollwütigen Hunden, sondern einem echten Kriegsgegner zu tun hat, der mächtige Unterstützer im gesamten asiatischen Raum hat. Und die Hamas anerkennt, dass auf der anderen Seite ein legitimer Staat steht, der rational zu handeln in der Lage ist, weil er existiert und weiterhin existieren wird.
Hic.rodos.hic.salta sagt:

22. November 2023 um 22:36 Uhr

Man kann für die Palästinser sein aber den Terror der Hamas trotzdem aufs Schärfste verurteilen.

Leider demonstriert Israel, dass es auch nicht besser und mehr kann als die Prügler, die für die im Gazastreifen anwesenden Araber, ist.
Manfred_Haffer sagt:

22. November 2023 um 18:27 Uhr

Im Alten Testament im zweiten Buch Mose steht: „Ist weiterer Schaden entstanden, dann musst du geben: Leben für Leben, Auge für Auge, Zahn für Zahn, Hand für Hand, Fuß für Fuß, Brandmal für Brandmal, Wunde für Wunde, Strieme für Strieme.“ (2. Mose 21,24). Israel hat jedes Recht, diesen terroristischen Überfall entsprechend zu vergelten. Ich erinnere mich noch sehr gut an Bin Ladin und 9/11 und die Reaktion der USA und der westlichen Welt auf diesen Terrorakt. Einen Tag nach den Terroranschlägen sagte Kanzler Schröder im Bundestag dem amerikanischen Präsidenten „die uneingeschränkte Solidarität Deutschlands“ zu und bewertete die Terroranschläge „nicht nur [als] ein[en] Angriff auf die Vereinigten Staaten von Amerika; sondern als eine Kriegserklärung gegen die gesamte zivilisierte Welt“. Diese Worte hätten auch für den Terrorakt gegenüber Israel Gültigkeit haben müssen. Stattdessen forderte der UN-Sicherheitsrat in einer Resolution eine Feuerpause im Gazastreifen. Dieser Überfall der Hamas ist kein Krieg sondern Terrorismus. Nach der Drei-Elementen-Lehre ist Gaza kein Staat, denn dazu bedarf es eines Staatsgebiets, eines Staatsvolks und einer Staatsgewalt.
1. Ehrlich sagt:
  
  22. November 2023 um 23:26 Uhr
  
  Menschenverachtender Kommentar von Ihnen, Herr Haffer!
  1. Peter Voit sagt:
    
    23. November 2023 um 11:57 Uhr
    
    „Menschenverachtender Kommentar“ von Herrn Haffer? Wer zu dem Artikel „Hamas und Israel …“ maßgebende Worte aus dem Alten Testament zitiert und im Sinne dieser Worte das gegenwärtige Geschehen beurteilt, so ist sein Kommentar noch lange kein verachtender und schon gar nicht ein „menschenverachtender Kommentar“. Im Gegenteil! „Selig der Mann“ – so heißt es im Buch der Psalmen – „der nicht folgt dem Rate der Frevler (…) Der aber Freude hat an der Weisung Jahwes / und über seiner Weisung murmelt bei Tag und bei Nacht.“ (Ps 1,1ff)
    Was freilich nicht ausschließt, auch etwa das zu lesen, was Manfred Kleine-Hartlage unter „Menschenverachtend“ (Seite 157 – 159 und anderen Standardfloskeln in seinem Buch „Die Sprache der BRD“ mit dem Untertitel
    „131 Unwörter und ihre politische Bedeutung“ schreibt.
Joachim Reuter sagt:

22. November 2023 um 18:13 Uhr

Hätte ich Verwandte, die als Geisel in der Gewalt der Hamas-Mörder wären, dann würde ich die Kampfpause begrüßen.

So aber halte ich sie für einen schweren Fehler. Eine Kriegsmaschine muß immer in Bewegung bleiben. Eine Atempause für den Feind darf es nicht geben.
1. Ehrlich sagt:
  
  22. November 2023 um 23:28 Uhr
  
  Auch Ihr Kommentar ist aus humanitärer Sicht komplett für den Ar…, Herr Reuter.
  1. Bernd Schmieder sagt:
    
    23. November 2023 um 0:40 Uhr
    
    Was ist eigentlich mir der „Zwei-Staaten-Lösung“ der UNO von 1946 , also Palästina und Israel ? Wird es nicht langsam Zeit ?
    1. Diogenes sagt:
      
      23. November 2023 um 1:08 Uhr
      
      Übrigens, es gibt zwei „Rechte“, die irgendwie im Konflikt miteinder sind: Das „Selbstbestimmungsrecht der Völker“ und die „Unverletzlichkeit der Grenzen“.
      
      Nach dem Selbstbestimmungsrecht der Völker hat das Jüdische Volk ein Recht auf den Staat Israel. Gemäß der Unverletzlichkeit der Grenzen müßte auch heute noch in Palästina „alle Gewalt von Ankara ausgehen“.
  2. Diogenes sagt:
    
    23. November 2023 um 0:53 Uhr
    
    Aus humanitärer Sicht, ja. Aber es gibt nicht nur die humanitäre Sicht. Es gibt auch die Militärische Logik. Wenn Krieg ist, dann dominiert die Militärische Logik und die humanitäre Sicht „hat Pause“.
    
    Das „Gebiet“ zwischen Fluß und Meer wird besiedelt von Dortlebenden. Das sind aber zwei verschiedene Sorten von Dortlebenden: Juden und Araber. Sowohl unter den dortlebenden Juden wie unter den dortlebenden Arabern gibt es welche mit der humanitären Sicht. Die sind bereit für eine 2-Staaten-Lösung.
    Seit 75 Jahren aber d o m i n i e r e n auf beiden Seiten diejenigen, die das „Gebiet“ u n g e t e i l t beanspruchen. Darum ist dort seit 75 Jahren Krieg. Mal Kalter, mal Heißer, wie eben gerade. Im Krieg dominiert die miltärische Logik.
    
    Die dominiert so lange wie diejenigen dominieren, die das „Gebiet“ ungeteilt beanspruchen.
    
    Die Militärische Logik erfordert, dem Feind mit allen verfügbaren Mitteln maximal zu schaden, bei minimalem Schaden auf eigener Seite. Bis zum Endsieg.
    
    Wen das nicht freut, der muß konsequent alles für eine Überwindung des Kalten Kriegs einsetzen.
    Ist der Kalte Krieg in einen Heißen umgeschlagen, ist humanitär erst mal wieder alles zu spät.
  3. Joachim Reuter sagt:
    
    23. November 2023 um 7:54 Uhr
    
    Träumen Sie weiter, werter Herr Ehrlich.
    Krieg ist immer inhuman, aber er ist leider notwendig, wenn ein Volk um seine Existenz kämpft.
    Der Islam hat dem Juden- und dem Christentum den Krieg erklärt.
    Wir haben nur die Wahl, den Kampf anzunehmen oder physisch vernichtet zu werden.
    1. Wertkonservativer Akademiker sagt:
      
      23. November 2023 um 20:00 Uhr
      
      Es passiert selten, aber hier sind wir tatsächlich einmal einer Meinung.
    2. Ehrlich sagt:
      
      23. November 2023 um 22:34 Uhr
      
      Wieso ICH? Die Feuerpause kommt doch! Dann sind doch eher SIE Derjenige, der vom FEHLEN einer Feuerpause TRÄUMT, Reuter. Sie können schön „Durchziehen!“ fordern – als Sesselpuper in ihrem warmen Wohnzimmer mit dem kühlen Bier in der Hand.