WIESBADEN. Die Lebenshaltungskosten in Deutschland haben erneut zugelegt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind die Energiepreise für Privathaushalte bis Januar um 36,5 Prozent gestiegen. Dabei erhöhten sich die Preise für Erdgas um 51,7 Prozent und für Fernwärme um 26 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Trotz Strompreisbremse verteuerten sich der Strom in diesem Zeitraum um 27,5 Prozent.
Insgesamt verteuerten sich Energieprodukte im Januar um 23,1 Prozent. Im Dezember hatte der Anstieg mit Blick auf den Vorjahresmonat noch bei 20,3 Prozent gelegen. Grund für den Kostenanstieg ist laut dem Statistischen Bundesamt auch der Wegfall der „Dezember-Soforthilfe“ der Bundesregierung, die angesichts der gestiegenen Lebenshaltungskosten von Privathaushaltes Abhilfe schaffen sollte.
Lebensmittelpreise steigen im Vergleich zum Vorjahr
Die Preise für Lebensmittel erhöhten sich im Januar um 20,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Betroffen waren dabei alle Nahrungsmittelgruppen. Molkereiprodukte und Eier verteuerten sich etwa um 35,8 Prozent, Speisefette und Speiseöle um 33,8 Prozent. Brot und Getreideerzeugnisse wurden um 22,7 Prozent teurer.
„Wir beobachten Preiserhöhungen bei vielen Waren“, sagte die Präsidentin des Statistisches Bundesamts, Ruth Brand. Besonders spürbar für die privaten Haushalte seien dabei die steigenden Kosten für Energie und Nahrungsmittel.
Auch bei anderen Waren und im Bereich der Dienstleistungen gab es Verteuerungen. Die Preise für Verbrauchsgüter stiegen um 17 Prozent. Neben Energie und Nahrungsmitteln sind in diese Kategorie besonders Verbrauchsgüter für die Haushaltsführung (14,6 Prozent) und Tabakwaren (8 Prozent) teurer geworden. Bei Möbeln und Leuchten lag die Inflationsrate bei 10,2 Prozent, bei Fahrzeugen stieg der Preis um 8,4 Prozent.
Inflation insgesamt bei fast neun Prozent
Die Preise für Dienstleistungen erhöhten sich im Januar insgesamt um 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. So verteuerten die Nettokaltmieten etwa um zwei Prozent. Die Wartung und Reparatur von Wohnungen wurde um 16,9 Prozent teurer, die Dienstleistungen von Gaststätten hingegen um 10,9 Prozent. Lediglich in einem Bereich gab es eine Erleichterung: Die Preise für Telekommunikationsdienstleistungen sanken sich um 1,1 Prozent.
Insgesamt stieg die Inflationsrate im Vergleich zum Januar des Vorjahres um 8,7 Prozent. Im Dezember hatte sie bei 8,1 Prozent und im November bei 8,8 Prozent gelegen. „Nach einer Abschwächung zum Jahresende bleibt die Inflationsrate damit auf einem hohen Stand“, sagte Brand. (lb)