MÜNCHEN. Die Evangelische Kirche in Deutschland hat einen „flächendeckenden Islamunterricht“ an allen deutschen Schulen gefordert. Dieser sei die beste Möglichkeit, junge Moslems gegen die Versuchungen von Fundamentalisten immun zu machen, sagte der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm der Heilbronner Stimme.
Junge muslimische Schüler müßten die Möglichkeit erhalten, sich kritisch mit der Tradition ihrer Religion auseinanderzusetzen. „Sie können zugleich Neues über den Islam lernen – und das auf dem Boden des Grundgesetzes“, betonte Bedford-Strohm. Die islamischen Verbände müßten wie die christlichen Kirchen den Religionsunterricht an Schulen selbst verantworten. Der Geistliche wünschte sich, „daß die Muslime in Deutschland sich so aufstellen, daß es klare Ansprechpartner für den Staat gibt“.
Laut dem Blatt bieten derzeit Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz islamischen Religionsunterricht an Schulen an. Im Saarland wird der Islamunterricht zur Zeit in der ersten Klasse erprobt. (ls)