BERLIN. Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat angesichts der Asylwelle davor gewarnt, daß durch die Einwanderung auch religiöse Konflikte nach Deutschland getragen werden. „Es wird Konflikte geben“, sagte der Vorsitzende der Vereinigung, Aiman Mazyek, dem Bayerischen Rundfunk. Dem müsse entschieden entgegengetreten werden. „Jene, die meinen, hier in Deutschland ihre Konflikte auszutragen, die haben sofort ihr Recht, hier zu weilen in Deutschland, verwirkt. Die haben hier nichts zu suchen.“
Den Asylbewerbern müsse deutlich gemacht werden, „wie unser Gemeinwesen aussieht“, forderte Mazyek. Hierfür sei auch ein schneller Spracherwerb der Einwanderer wichtig. Eine weitere Möglichkeit zur Integration sei es, das Grundgesetz auf Arabisch zu übersetzen, schlug der Zentralratsvorsitzende vor.
Erst Ende August hatte Mazyek gesagt, er gehe davon aus, daß allein in diesem Jahr mehr als 600.000 moslemische Asylbewerber nach Deutschland kommen werden. Er rechne damit, daß 80 Prozent der erwarteten 800.000 Asylbewerber islamischen Glaubens seien. „Schon jetzt haben wir Moscheegemeinden, die sich wegen der Flüchtlinge innerhalb eines Monats verdoppelt haben. Da kommt Arbeit auf uns zu“, sagte er dem Tagesspiegel. (krk)