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Pariser Attentate: Auf der Blutspur

Pariser Attentate: Auf der Blutspur

Pariser Attentate: Auf der Blutspur

Attentat in Paris
Attentat in Paris
Attentat in Paris: Der Islam hat ein Gewaltproblem Foto: picture alliance / ZUMA Press
Pariser Attentate
 

Auf der Blutspur

Allen Beschwichtigungen zum Trotz hat der Islam ein Gewaltproblem. Es geht nicht um die friedlichen Moslems, sondern um die Quelle des Hasses. Der Koran ist ambivalent. Ein Kommentar von Jürgen Liminski.
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Unwort, Umfrage, Alternativ

Trotzig erklang die Marseillaise. Sie sangen nichts anderes. Und an manchen Stellen ertönten die Stimmen kräftiger. Zum Beispiel in der ersten Strophe: „Sie kommen, um euren Söhnen, euren Gefährtinnen die Kehlen durchzuschneiden“, und im Refrain: „Zu den Waffen, Bürger! Formiert eure Bataillone! Marchons, marchons!“

Das war in Angers, in Lyon, in Marseille, Bordeaux und in anderen Städten der Provinzen Frankreichs. Insgesamt kamen in der Provinz am vergangenen Sonntag mehr als zweieinhalb Millionen Menschen zusammen. In Paris waren es noch einmal mehr als eine Million. Frankreich stand auf. Und so wie die Revolutionstruppen voll Inbrunst 1792 das Kriegslied des Joseph Rouget de Lisle auf dem langen Marsch von Marseille an die Grenzen – daher Marseillaise – sangen und sich für Freiheit und Vaterland in den Kampf warfen, so erwarten die Franzosen heute, daß die Regierung angemessen auf die Kriegserklärung der Islamisten antwortet und die Freiheit verteidigt.

Eine merkwürdig gespaltene Stimmung

Aber es war auch eine merkwürdig gespaltene Stimmung zu beobachten. In der Provinz die Marseillaise und „Vive la France!“-Rufe, in Paris ein Marsch des Schweigens. In Paris trauerte man um die Opfer des Satiremagazins Charlie Hebdo, in der Provinz ging man über diese Solidarität hinaus. „Tous Charlie“ und „Je suis Charlie“ – das war das Plakat für ein Prinzip, das alle einte. Es ist das Prinzip der Freiheit, verdichtet in der Pressefreiheit. Aber in der Provinz waren auch T-Shirts zu sehen mit dem Slogan: „Je suis Charlie Martell“ – in Anlehnung an Karl Martell, der 732 bei Tours und Poitiers den Ansturm der Heere und Horden Mohammeds gestoppt und Europa vor der Islamisierung bewahrt hatte.

Es ist der Beginn einer großen gesellschaftlichen Debatte. Bei ihr geht es nicht nur um die Freiheit. Frankreich ist ein laizistischer Staat und der Islam eine politische Religion. Diese zwei diametral entgegengesetzten Staatsauffassungen sind aufeinandergeprallt, wenn man so will ein clash of civilizations, der die Welt erschüttert und auch die künftige Debatte in Deutschland bestimmen dürfte. Es wird, so erklärte die Vorsitzende des Front National, Marine Le Pen, nach einem Treffen mit Staatspräsident Hollande, „eine Debatte über den islamischen Fundamentalismus und eine entsprechende Neuorientierung der Politik geben“.

Eine Neupositionierung gegenüber dem Islam

Zu dieser Neuorientierung gehören nicht nur neue Maßnahmen gegen den islamistischen Terror, wie sie Ministerpräsident Manuel Valls jetzt ankündigte. Dazu gehört auch eine Neupositionierung gegenüber dem Islam. Natürlich ergeht sich die Linke noch in Beschwichtigungsformeln wie: „Der Islam hat mit dem Islamismus nichts zu tun.“

Aber was in der Mehrheit der Bevölkerung in beiden Staaten schon zum Bewußtsein gehört, muß das politisch-mediale Establishment erst noch lernen. Die geistige Blutspur, die die Taliban, die Terrormiliz IS, die Hamas, Boko Haram und auch die Mörder von Paris hinter sich lassen, hat eine Quelle, auf die sich auch die friedliebenden Muslime berufen: den Koran. Und dieses Buch gibt die mörderischen Interpretationen auch her.

Die Quelle des islamischen Hasses

Man kann das bedauern und beteuern, die meisten Moslems in Europa lebten doch friedlich mit ihren nichtmoslemischen Nachbarn zusammen. Das stimmt. Aber es geht nicht um die friedlichen Moslems in Europa, sondern um die Quelle des Hasses. In den Wassern des Koran fließt eben auch Blut. Das Buch ist ambivalent. Wer die zur Gewalt aufrufenden Suren historisch einordnet und interpretiert (entstanden im Feldzug Mohammeds gegen die Mekkaner), der wird die Mordbefehle nach dem Prinzip „Unterwerfung oder Tod“ der Vergangenheit anheimgeben.

Aber nach gängiger Überzeugung der meisten Rechtsschulen im Islam ist der Koran unmittelbares Wort Allahs, nicht interpretierbar, nicht relativierbar. Und da es außerdem keine Autorität gibt, die für alle Moslems repräsentativ ist und eine verbindliche Interpretation vorlegen könnte, kann jeder aus dem Koran herauslesen, was er will. Die meisten mögen die friedlichen Suren. Aber die Zahl der gewaltbereiten Moslems steigt.

Die islamische Saat ist aufgegangen

Man kann bei der Ursachenforschung die Fehler in der Orientpolitik des Westens suchen und wird auch nicht wenige finden. Man kann auch die werteverzichtende Politik der politischen Klasse in Europa und Amerika beklagen. Die Hauptursache ist allerdings islamisch hausgemacht. Die demographische Explosion in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts im islamischen Krisenbogen von Casablanca bis Taschkent wurde bildungspolitisch nicht aufgefangen.

Es ist noch politisch unkorrekt zu sagen, daß die Abschaffung der Schul- und Bildungssysteme im Zuge der Entkolonialisierung ein Vakuum hinterlassen hat, das von den Islamisten gefüllt wurde. Tatsache aber ist, daß viele Millionen Kinder eben nicht in die Schule, sondern in die Koranschulen gingen und den dumpfen Parolen fanatischer Imame ausgeliefert waren. Diese Saat ist aufgegangen.

Viel wäre gewonnen, wenn die Muslime in Europa sich in einer Art Synode darüber verständigten, den Koran als Produkt seiner Zeit zu betrachten und den Gewaltsuren abschwörten. Es wäre der erste Schritt zur Aufklärung. Tun sie es nicht, wird der Islam an seinen inneren Widersprüchen und am erwachten Widerstand der Charlie Martells zerschellen. Oder sich ganz auf Deutschland konzentrieren, wozu er nach Meinung der Kanzlerin gehört, ganz gleich um welchen Islam es sich handelt und mit welcher übergeordneten Lehrautorität („Mutti aller Muslime“?) auch immer sie das behauptet.

JF 04/15

Attentat in Paris: Der Islam hat ein Gewaltproblem Foto: picture alliance / ZUMA Press
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