JF-Serie „Unternehmen Zitadelle“: Wehrmachtsplaner träumten von einer Kursker Kesselschacht

Wehrmachtssoldaten marschieren an die Ostfront: Kursk schien geeignet für einen Angriff Foto: picture alliance / arkivi | –

JF-Serie „Unternehmen Zitadelle“

Wehrmachtsplaner träumten von einer Kursker Kesselschacht

Geschichte

01. Juli 2023

Autor: Alexander Graf

11 Kommentare

Die Schlacht im Kursker Bogen im Sommer 1943 gilt als die größte der Weltgeschichte. Wehrmacht und Rote Armee sammelten im Vorfeld ihre Truppen, bereiteten sich auf den Sturm vor. Geheimhaltung war nicht gegeben, aber das war nicht das eigentliche Problem. Auftakt zur JF-Serie.

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Kommentare

Fritz aus Fritzlar sagt:

3. Juli 2023 um 10:33 Uhr

Was die deutsche Führung nicht bedachte, obwohl es vielleicht die wichtigste Lehre aus dem I. Weltkrieg war: Quantität schlägt auf die Dauer Qualität. Zudem nimmt die eigene Qualität mit fortschreitender Kriegsdauer ab, während sie auf der Gegenseite zunimmt. Seit Stalingrad konnte die deutsche Führung nur noch auf einem Bruch der feindlichen Koalition hoffen. Das hatte 1762 geklappt, aber schon damals sprach Friedrich der Große vom „Mirakel des Hauses Brandenburg“. Ein weiteres Mirakel hat sich trotz des Todes von Roosevelt nicht ereignet, weil die Gegebenheiten im Zeitalter der Ideologien völlig andere waren.
meine Meinung sagt:

2. Juli 2023 um 14:52 Uhr

Welch blödsinnige Vorstellung der Amis und Briten, nach den Ereignissen von 1943 nunmehr nach 80 Jahren an fast gleicher Stelle die entscheidenden Schlachten gegen Russland gewinnen zu können. Diese Angelsachsen werden ihr europäisches Waterloo erleben. Damit wird die Forderung “ Ami Go Home “ mit Berechtigung unterfüttert.
1. Ernuwieder sagt:
  
  2. Juli 2023 um 17:03 Uhr
  
  Weiß man nicht.
  
  Napoleon stand noch keine moderne Waffentechnik zur Verfügung. Ihm machten die russischen Weiten und die russischen Winter noch schwerer zu schaffen als sie es den heutigen High-Tech-Waffen tun könnten.
  
  Stalin hätte ohne die massive Rüstungs- und Rohstoff-Hilfe der Amerikaner nicht gegen Hitler bestehen können, wie umgekehrt auch die Amerikaner nicht gegen Hitler hätten gewinnen können, wenn nicht die Sowjetunion die „Drecksarbeit“ in Form eines enormen Blutzolls geleistet hätte.
  Der Sieg über Nazideutschland war ein Joint-Venture-Sieg.
  
  Nun gut, heute hat Rußland vielleicht China als mächtigen Verbündeten an seiner Seite…
  
  Man weiß es nicht, wie es ausgehen wird.
  
  Fest steht allerdings, daß nicht der Westen in Rußland einmarschiert ist, sondern Rußland in die Ukraine. Und meines Wissens besteht das territoriale Maximalziel des Westens darin, die Integrität der Ukraine einschließlich der Krim wiederherzustellen.
  
  (Das russisch-amerikanische Gezerre um die „Zugehörigkeit“ der Ukraine steht auf einem anderen Blatt. Aber die Amis können dabei immerhin auf die Souveränität der Ukraine und deren demokratisch gewählte Regierung verweisen.)
  1. Peter G sagt:
    
    2. Juli 2023 um 20:23 Uhr
    
    Weder Weiten, noch Winter, schon gar nicht amerikanische Waffen haben die Wehrmacht aus der UdSSR vertrieben, sondern Rotarmisten, in der Mehrheit wohl Russen. Die Ukrainer haben, so wie heute, auf beiden Seiten der Front gekämpft.
    
    Wie der Krieg im ersten Jahr ohne amerikanische Hilfe verlaufen wäre, weiß niemand. Eine kriegsentscheidende Leistung der UdSSR war die Evakuierung der Rüstungsindustrie, die ab 42/43 die deutsche deutlich übertraf. Ohne die Amihilfe wäre die Wehrmacht wohl weiter gekommen, aber bis zum Pazifik? Klingt immer so schön, man hat nicht gegen die doofen Russen verloren, sondern gegen die Amis. Es bleibt aber Quatsch.
    
    Wie es heute ausgehen wird, ist unzweifelhaft klar. Auch im Weißen Haus. Es ist nur die Frage, ob die Schwächung Russlands durch den Krieg den amerikanischen Erwartungen entspricht. Ich fürchte nein!
Peter G sagt:

1. Juli 2023 um 22:12 Uhr

Die größte Panzerschlacht aller Zeiten, am 12.7.43 bei Prohorovka im Kursker Bogen, 300 T34 gegen 200 Tiger…

Die Wahrheit, ein völlig verkorkster Angriff der Roten Armee, wobei der beste Verband, die 5. Gardepanzerarmee praktisch komplett verloren ging mit minimalen Verlusten der Wehrmacht. Um die Pleite zu verstecken, wurde die Legende der Schlacht erfunden.

Dennoch wurde bei Kursk die Unterlegenheit der Wehrmacht deutlich aufgezeigt und der Ausgang des Krieges sichtbar.
Gottfried Hermann Spieth sagt:

1. Juli 2023 um 19:57 Uhr

Offenbar gab es im Laufe des Kriegsjahres 1943 (nach Kursk, aber vor der Konferenz von Teheran) von sowjetischer Seite vorsichtige Sondierungen über schwedische Kanäle, ob mit dem Reich dessen Rückzug auf die Demarkationslinie von Anfang 1941 auszuhandeln wäre – also eine Pattlösung. Die deutsche Seite habe nicht angebissen, heißt es dann in der Literatur, und diese Chance vertan, die zumindest eine Verschnaufpause in diesem weltweiten Ringen ermöglicht hätte. Kennt jemand aus dem Mitforistenkreis diese Vorgänge genauer?
1. Peter G sagt:
  
  2. Juli 2023 um 11:22 Uhr
  
  Nach meinem Wissen hat Stalin vor Kursk, im Frühjahr 43 die Fühler nach einem Separatfrieden ausgestreckt. Anlass war, dass nach der verheerende Niederlage bei Stalingrad, die scheinbar geschlagene Wehrmacht unaufhaltsam nur eine Richtung kannte. Bis zum taktischen Sieg von Mannstein bei Charkow, womit der Vormarsch der Roten Armee vorbei war.
  
  Manche Militärhistoriker vertreten die Meinung, dass Stalin damit nur Druck auf die Alliierten ausüben wollte, ernsthaft die 2. Front im Angriff zu nehmen.
2. Peter G sagt:
  
  2. Juli 2023 um 11:56 Uhr
  
  Nachtrag:
  
  Kann sein, dass sich die Kontakte bis nach Kursk hingezogen haben, der Beginn war definitiv früher.
  
  Historische Tatsache ist, dass die Landung in Westeuropa ursprünglich für 43 anvisiert war. Da spricht einiges dafür, dass Stalin mit diesen Gesprächen den Alliierten Beine machen wollte .
  1. Gottfried Hermann Spieth sagt:
    
    2. Juli 2023 um 22:22 Uhr
    
    Was wäre passiert, wenn die deutsche Seite angebissen hätte? Wütendes Gekläffe der Westalliieerten? Was wäre, wenn die deutsche Seite der sowjetischen mehr hätte bieten können als die Angelsachsen? Zum Beispiel ein sozialistisches Querfront-Gesamtdeutschland mit Einschluss einer starken Unterstützung einer Querfront in Frankreich?
    1. Peter G sagt:
      
      3. Juli 2023 um 7:55 Uhr
      
      Kann mir schwer vorstellen, dass Ruhe einkehren konnte mit ersten Verhandlungen. Noch schwerer einen Frieden…
      
      Gekeife kann man ausschließen, die Alliierten wären wohl auf Knien langgerutscht, da sie wussten, dass nur die Rote Armee die Wehrmacht schlagen kann.
      
      Noch während Kursk lief, landeten die Alliierten in Nordafrika. Das und eine Erkenntnis, dass Hitler niemals Frieden will, hat die Verhandlungen wohl beendet.
    2. FritzH sagt:
      
      3. Juli 2023 um 9:04 Uhr
      
      Das Kriegsziel der Amerikaner und ihren britischen Bundesgenossen war die Vernichtung des Deutschen Reichs, das wurde bereits auf der Casablanca – Konferenz festgelegt (‚bedingungslose Kapitulation‘). Der Krieg hätte dann lediglich länger gedauert, denn Deutschland besaß gar nicht die Ressourcen um die materielle Überlegenheit der Amerikaner (und Briten) auf Dauer zu kompensieren.
      Und der Erste Weltkrieg hatte ihnen gezeigt, daß sie für einen Sieg über das Deutsche Reich Rußland nicht brauchten. Der Friede von Brest-Litowsk hatte lediglich die deutsche (Militär-)Führung zu dem Glauben verleitet, man könne den Krieg doch noch gewinnen. Ein Irrglaube wie sich herausstellte.