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Bernd Zimniok, Demografie, Massenmigration

Münster: General Karl von Einem: Streit um Straßenumbenennung

Münster: General Karl von Einem: Streit um Straßenumbenennung

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Münster
 

General Karl von Einem: Streit um Straßenumbenennung

In Münster ist ein Streit über die Umbenennung einer nach dem preußischen General Karl von Einem benannten Straße ausgebrochen. Die AIDS-Hilfe Münster zeigte sich entsetzt darüber, daß die rot-grüne Mehrheit in der Bezirksvertretung Münster-Mitte eine Namensänderung vorläufig ablehnt. Die AIDS-Hilfe wirft dem 1934 verstorbenen Militär Homophobie vor.
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General von Einem: War der General Homophob? Foto: Wikimedia

MÜNSTER. In Münster ist ein Streit über die Umbenennung einer nach dem preußischen General Karl von Einem benannten Straße ausgebrochen. Die AIDS-Hilfe Münster zeigte sich entsetzt darüber, daß die rot-grüne Mehrheit in der Bezirksvertretung Münster-Mitte eine Namensänderung vorläufig ablehnt. Die AIDS-Hilfe wirft dem 1934 verstorbenen Militär Homophobie vor.

Von Einem hatte 1907 während einer Reichstagsdebatte mit Blick auf Homosexuelle gesagt: „Wo ein solcher Mann mit solchen Gefühlen in der Armee weilen sollte (…), muß er vernichtet werden.“ Der Chef der Aids-Hilfe, Ulrich Besting, betonte gegenüber der Münsterschen Zeitung, die Ablehnung der Umbenennung könne Antisemitismus und Rassismus verharmlosen. „Es ist ein wesentlicher Zug von faschistischer Ideologie, Menschen, die anders aussehen oder sind, als Sündenböcke darzustellen.“

Thema soll nach den Kommunalwahlen behandelt werden

Das Stadtarchiv Münster war zuvor zu dem Schluß gekommen, von Einems Aussagen könnten nicht erstaunen, da „eine ablehnende Haltung der Homosexualität“ im Kaiserreich „sicher weit verbreitet gewesen“ sei. „Sein politisches Handeln kann sich daher nur an den damals geltenden Vorstellungen orientieren.“ Zudem kommt die Untersuchung zu dem Ergebnis, der General könne als „Militarist bezeichnet werden“.

Die Bezirksverwaltung beruft sich in ihrer Ablehnungsempfehlung für die Umbenennung auf das Gutachten des Stadtarchives und hob zugleich hervor, von Einems Beteiligung „an Unrechtstaten des NS-Regimes“ könne ausgeschlossen werden. „Nach diesen Ausführungen sieht die Verwaltung keinen hinreichenden Grund für eine Umbenennung.“ Bezirksbürgermeister Peter Fischer-Baumeister (Grüne) kündigte jedoch an, das Thema nach den Kommunalwahlen im kommenden Jahr erneut auf die Tagesordnung zu setzen.

Essener Bevölkerung lehnte Umbenennung ab

In der Vergangenheit gab es in mehreren Städten Diskussionen über eine Umbenennung nach von Einem benannten Straßen. So entschied sich etwa die Bezirksversammlung Tempelhof-Schöneberg 2012 dafür, den Namen zu tilgen. Die Politiker bezeichneten den 1934 verstorbenen General als „geistig politischen Wegbereiter des Nationalsozialismus“. In Essen dagegen lehnte die Bevölkerung in einer Abstimmung eine Namensänderung mit fast 80 Prozent ab. (ho)

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