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Energiekrise: Habeck will Atomkraftwerke als Notreserve am Netz lassen

Energiekrise: Habeck will Atomkraftwerke als Notreserve am Netz lassen

Energiekrise: Habeck will Atomkraftwerke als Notreserve am Netz lassen

Robert Habeck: Atomkraftwerke sollen noch ein paar Wochen länger am Netz bleiben Foto: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
Robert Habeck: Atomkraftwerke sollen noch ein paar Wochen länger am Netz bleiben Foto: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
Robert Habeck: Atomkraftwerke sollen noch ein paar Wochen länger am Netz bleiben Foto: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
Energiekrise
 

Habeck will Atomkraftwerke als Notreserve am Netz lassen

Zwei der drei noch am Netz befindlichen deutschen Atomkraftwerke sollen auch 2023 noch einige Zeit weiterlaufen. Das ist das Ergebnis des zweiten sogenannten Stresstests des Bundeswirtschaftsministeriums, das Minister Habeck am Montag abend in Berlin vorstellte.
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BERLIN. Zwei der drei noch am Netz befindlichen deutschen Atomkraftwerke sollen auch 2023 noch als Notreserve am Netz bleiben. Dies geht aus dem zweiten sogenannten Streßtest des Bundeswirtschaftsministeriums hervor, den Minister Robert Habeck (Grüne) am Montag abend in Berlin vorstellte.

Habeck betonte, Deutschland habe genug Energie und exportiere Strom. „Es ist weiterhin sehr unwahrscheinlich, daß es zu Krisensituationen und Extremszenarien kommen wird. Aber als Minister, der für die Versorgungssicherheit zuständig ist, tue ich alles, was nötig ist, um die Versorgungssicherheit vollumfänglich zu gewährleisten.“

Für den Notfall brauche es im Winter jedoch eine „Absicherung“. Deswegen brauche es eine „zeitlich und inhaltlich begrenzte AKW-Einsatzreserve aus den beiden südlichen Atomkraftwerken Isar 2 und Neckarwestheim“, unterstrich der Grünen-Politiker. Er betonte, die Bundesregierung halte grundsätzlich am Atomausstieg fest und werde auch keine neuen Brennstäbe ordern.

Druck kommt von Union, FDP und AfD

Ein erster „Streßtest“ von März bis Mai hatte laut Habeck ergeben, daß die deutsche Energieversorgung auch ohne Atomkraft gesichert sei. Seitdem waren die Energiepreise massiv gestiegen und der Import russischen Gases drastisch zurückgegangen.

Seitdem war der Druck auf Habeck, eine weitere Prüfung einzuleiten, beständig gewachsen. Union, FDP und AfD hatten in den vergangenen Wochen immer wieder gefordert, mehr Atomkraftwerke am Netz zu lassen. Zuletzt plädierte CDU-Chef Friedrich Merz dafür, alle sechs bis zu Beginn dieses Jahres noch aktiven Atomkraftwerke für einige Jahre weiterlaufen zu lassen, um damit bis zu 20 Millionen Haushalte in Deutschland mit Strom zu versorgen. Die AfD fordert darüber hinaus auch den Neubau von Kernkraftwerken in Deutschland.

Bereits vor der Bekanntgabe des Ergebnisses hatte SPD-Vorsitzende Saskia Esken deutlich gemacht, ihre Partei sei maximal mit einem „Streckbetrieb“ einverstanden, bei dem die bereits genutzten Brennstäbe noch einige Wochen weiter Energie produzieren. Auch die Grünen hatten sich immer wieder gegen eine generelle Weiternutzung der Kernkraftwerke ausgesprochen.

Derzeit rund acht Prozent Atomstrom

Finanzminister Christian Lindner (FDP) dagegen betonte: „Im Winter werden unsere Städte teilweise dunkler sein, weil wir Strom sparen müssen. In dieser Situation sollten wir nicht auf sichere und klimafreundliche Wege der Stromproduktion wie Kernenergie verzichten. Es braucht mehr als nur den Streckbetrieb.“

Derzeit machen die drei noch laufenden Atommeiler zwischen sieben und acht Prozent der gesamten Energieversorgung aus. Vor 20 Jahren waren es noch 28 bis 32 Prozent. (ho)

Robert Habeck: Atomkraftwerke sollen noch ein paar Wochen länger am Netz bleiben Foto: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
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