Der Volkswirt Joachim Nagel soll neuer Präsident der Bundesbank werden. Demnach soll Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) den 55jährigen im Einvernehmen mit Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) vorgeschlagen haben.
Das gab der FDP-Chef am Montag auf Twitter bekannt und bestätigte damit entsprechende Meldungen von Spiegel und Handelsblatt.
Bundeskanzler @OlafScholz und ich schlagen Joachim Nagel als neuen Präsidenten der @bundesbank vor.Angesichts von Inflationsrisiken wächst die Bedeutung einer stabilitätsorientierten Geldpolitik. Er ist eine erfahrene Persönlichkeit,die die Kontinuität der #Bundesbank sichert. CL
— Christian Lindner (@c_lindner) December 20, 2021
Nagel gilt als „stabilitätsorientierter“ Sozialdemokrat und war bereits 17 Jahre bei der Deutschen Bundesbank, zuletzt im Vorstand. Zu seinen Aufgaben gehörte die Umsetzung der Geldpolitik. 2017 ging er zur staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), wo er die Förderprogramme in der Entwicklungszusammenarbeit mit anderen Staaten koordinierte. Zuletzt war der promovierte Ökonom bei der Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) tätig.
Vorgänger Weidmann geht zum Jahresende
Nagel folgt bei der Bundesbank Jens Weidmann, der das Amt des Präsidenten offiziell aus persönlichen Gründen zum Ende des Jahres niederlegt. Jedoch kritisierte Weidmann „schwierige Diskussionen“ im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) unter der Führung von Christine Lagarde.
Er galt als Kritiker der Politik des billigen Geldes und setzte sich immer wieder für mehr Stabilität ein. Die neue Ampel-Regierung wünscht sich laut Beobachtern eine neue Kommunikation zwischen Bundesbank und EZB, bei der die Bundesbank flexibler werden müsse. (gb)