BAD SALZUFLEN. Die AfD-Politikerin Sabine Reinknecht ist am Mittwoch zur dritten stellvertretenden Bürgermeisterin von Bad Salzuflen gewählt worden. Im entscheidenden Wahlgang gegen die Grünen-Kandidatin stimmte die relative Mehrheit der Stadträte für Reinknecht.
Die AfD-Fraktionsvorsitzende erhielt in geheimer Wahl 16 der 70 Stimmen. Weil aber die Grüne noch weniger Zustimmung bekam, wurde Reinknecht gewählt. Die Ratsfraktion der AfD verfügt über 13 Mitglieder. Reinknecht erhielt also drei Stimmen mehr als ihre Fraktion Sitze hat.
Beobachter gehen davon aus, daß sich die CDU als stärkste Fraktion enthielt und drei der 22 Christdemokraten für die AfD-Politikerin stimmten. Möglich ist aber auch, daß die drei FDP-Räte ihr Votum für Reinknecht abgaben. Auf jeden Fall war der Überraschungserfolg der Partei perfekt.
Reinknecht: „Vertrauensbeweis für mich und die AfD“
„Ich empfinde diese Wahl als großen Vertrauensbeweis – nicht nur für mich persönlich, sondern für die AfD als demokratisch gewählte Kraft in unserer Stadt“, sagte Reinknecht nach ihrer Wahl. „Ich werde dieses Amt mit Respekt, Verantwortungsbewußtsein und im Sinne aller Bürger unserer Stadt ausüben.“
In einer Pressemitteilung wertete die AfD-Fraktion das Ergebnis „als Schritt hin zu mehr demokratischer Normalität im Rat“. Die Partei hatte bei der Kommunalwahl 19,0 Prozent der Stimmen erhalten und war hinter CDU und SPD drittstärkste Fraktion geworden.
Die Grünen, die ebenfalls Anspruch auf den Posten der stellvertretenden Bürgermeisterin erhoben, hatten 10,8 Prozent erhalten. Die Wahl sei „ein weiterer Beleg dafür, daß die AfD aus der politischen Mitte der Stadtgesellschaft nicht mehr wegzudenken ist“, teilt die Fraktion mit.
„Gelebte Demokratie in Bad Salzuflen“
Für Jochen Voll, den stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden von Bad Salzuflen, zeige das Ergebnis, „daß Sacharbeit und Bürgernähe Anerkennung finden – auch über Parteigrenzen hinweg. Das ist gelebte Demokratie und ein wichtiges Signal an unsere Wähler.“
Die AfD-Fraktion bedankte sich in ihrer Freude über den unerwarteten Triumph auch „bei allen Ratsmitgliedern, die mit ihrer Stimme für demokratische Fairneß und gegen politische Ausgrenzung eingetreten sind“. (fh)






