ESSEN. Am Essener Hauptbahnhof hat am Wochenende eine schwere Messerattacke die ohnehin aufgeheizte Lage nach einer Großdemonstration syrischer Teilnehmer überschattet. Ein junger Mann ist laut Polizei mit mehreren Stichen in den Rücken niedergestochen worden und mußte in einer Klinik notoperiert werden.
Die Tat ereignete sich unmittelbar nach einer Syrer-Demonstration in der Innenstadt, die deutlich größer ausfiel als angekündigt. Statt der erwarteten 2.500 Menschen kamen nach Polizeiangaben mehr als 10.000 Teilnehmer zusammen.
Bereits während des Aufzuges brannten immer wieder Pyrotechniken, zudem wurden verbotene Fahnen gezeigt und Autokorsos gebildet. Die Polizei war mit Hundertschaften, Feuerwehr und Rettungsdiensten im Einsatz. Am Hauptbahnhof verschärfte sich die Lage erneut. Wegen der Menschenmengen kam es zu Gedränge, Böller flogen, Beamte riegelten die umliegenden Straßen ab und setzten Helme auf.
Suche nach Tatwaffe nach Syrer-Demo
Inmitten dieser unübersichtlichen Situation hörten Zeugen laut Berichten plötzlich Schreie. Am Eingang zur U-Bahn fanden Polizisten einen blutenden jungen Mann, der nach Zeugenaussagen von hinten angegriffen worden sein soll.
Ob Opfer oder mutmaßlicher Täter zuvor an der Demonstration teilgenommen hatten, ist bislang unklar. Die Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen. Rund um den Tatort wurden mehrere Personen kontrolliert, Zeugen vernommen und Mülleimer nach einer möglichen Tatwaffe durchsucht. (rr)






