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Neue Einbürgerungszahlen: Deutlich mehr Staatenlose bekommen deutschen Paß

Neue Einbürgerungszahlen: Deutlich mehr Staatenlose bekommen deutschen Paß

Neue Einbürgerungszahlen: Deutlich mehr Staatenlose bekommen deutschen Paß

Zwei deutsche Reisepässe liegen auf Einbürgerungstests und -urkunden: 2023 war die Zahl der eingebürgerten Staatenlosen noch dreistellig. (Themenbild)
Zwei deutsche Reisepässe liegen auf Einbürgerungstests und -urkunden: 2023 war die Zahl der eingebürgerten Staatenlosen noch dreistellig. (Themenbild)
Zwei deutsche Reisepässe liegen auf Einbürgerungstests und -urkunden: 2023 war die Zahl der eingebürgerten Staatenlosen noch dreistellig. Foto: picture alliance/dpa | Fernando Gutierrez-Juarez
Neue Einbürgerungszahlen
 

Deutlich mehr Staatenlose bekommen deutschen Paß

Die Zahl der Staatenlosen, die in den Genuß der deutschen Staatsbürgerschaft kommen, explodiert. Wer gilt in Deutschland überhaupt als staatenlos?
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WIESBADEN. Deutschlands Migrationsbehörden haben 2024 über 400 Prozent mehr staatenlose Ausländer eingebürgert als im Jahr zuvor. Bekamen 2023 noch etwa 800 Personen ohne Staatsangehörigkeit den deutschen Paß, waren es im Nachfolgejahr rund 4.100 Personen, teilte das Statistische Bundesamt am Montag mit. Daß die Zahl der Staatenlosen in der Bundesrepublik zuletzt nicht gestiegen war, sei demnach „teilweise“ auf den Anstieg der Einbürgerungen zurückzuführen.

2024 waren insgesamt rund 28.800 Einwohner nicht im Besitz einer Staatsbürgerschaft, 2,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Davon waren 17,1 Prozent bereits in Deutschland geboren. Damit war die Bundesrepublik das zweithäufigste Geburtsland der dort lebenden Staatenlosen, nur hinter Syrien mit 47,2 Prozent. Explizit erwähnte das Statistische Bundesamt auch den Libanon mit 6,5 Prozent, Israel mit 3,8 Prozent und Libyen mit 1,5 Prozent. In 6,4 Prozent der Fälle ist das Herkunftsland der Staatenlosen unbekannt, der Rest verteilt sich auf andere Länder.

Hinzu kommen 92.900 Personen mit ungeklärter Staatsangehörigkeit. Deren Zahl sank gegenüber dem Vorjahr um 2,1 Prozent. Davon waren rund 35 Prozent in Deutschland geboren worden.

Die Ampel lockerte 2024 das Staatsbürgerschaftsrecht

2024 wurden in Deutschland insgesamt 291.955 Ausländer eingebürgert, was einen Höchststand seit Beginn der Erfassung im Jahr 2000 darstellt (die JF berichtete). Gegenüber dem Vorjahr stieg die Zahl um rund 45,9 Prozent. Den mit Abstand größten Anteil an den Neubürgern stellten Syrer mit 83.150 Einbürgerungsfälle, gefolgt von Türken mit 22.525 Fällen und Irakern mit 13.545 Fällen.

Das Statistische Bundesamt hatte im Juni betont, bei der Interpretation der Zahlen sei auch die noch unter der Ampel-Bundesregierung in Kraft getretene Lockerung des Staatsbürgerschaftsrechts zu berücksichtigen. 2024 hatte die damalige Regierung des Bundeskanzlers Olaf Scholz (SPD) die für den Paßerhalt benötigte Regeldauer des Aufenthalts von acht auf fünf Jahre reduziert. Bei „besonderen Integrationsleistungen“ wurde die Dauer auf drei Jahre verkürzt. Allerdings wurden Staatenlose explizit nicht ins entsprechende Reformgesetz aufgenommen. (kuk)

Zwei deutsche Reisepässe liegen auf Einbürgerungstests und -urkunden: 2023 war die Zahl der eingebürgerten Staatenlosen noch dreistellig. Foto: picture alliance/dpa | Fernando Gutierrez-Juarez
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