BERLIN. Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische-Oberlausitz (EKBO) hat dem brandenburgischen AfD-Kommunalpolitiker Henry Preuß sämtliche Ehrenämter entzogen. Grund dafür sei ein Beschluß der Landessynode vom April, laut dem kirchliche Amtsträger nicht Mitglied oder Unterstützer der AfD seien dürften, sagte eine Sprecherin der EKBO der Welt.
Da Preuß nicht in der vorgegebenen Zeit auf eine Einladung zu einer Anhörung reagiert habe, habe ihm die Kirche schriftlich mitgeteilt, daß seine Mitgliedschaft im Ortskirchenrat Ruppin und im Gemeindekirchenrat der Gesamtkirchengemeinde ab Mitte August beendet sei. Der Politiker dürfe weiter Mitglied der Kirche bleiben und an Veranstaltungen teilnehmen.
„Ich werde es hinnehmen“
Preuß zeigte sich gegenüber der JF gefaßt: „Ich könnte dagegen in Berufung gehen, werde es aber hinnehmen. Ich glaube nicht, daß ein anderes Ergebnis zu erwarten ist.“ Privat hätten ihm viele Gemeindemitglieder berichtet, daß sie die Entscheidung nicht gutheißen würden. „Selbst aus höheren Gremien wie dem Kirchenrat erzählen mir Personen, daß sie meinen Rauswurf unmöglich finden. Aber sie wollen nicht selbst in die Schußlinie geraten“, berichtete Preuß.
Der AfD-Politiker wurde bei den brandenburgischen Kommunalwahlen am 9. Juni in den Kreistag Ostprignitz-Ruppin und in die Stadtverordnetenversammlung von Neuruppin gewählt. Privat ist er Geschäftsführer eines Autohauses. (lb)