ROSTOCK. Jetzt also doch: Die Oberbürgermeisterin der Hansestadt Rostock, Eva-Maria Kröger (Linke), hat die Ausschreibung für die Sachbearbeiter-Stelle „für Remigration“ gestoppt. Unter dem Schild „Rostock bleibt bunt“ schrieb sie gestern auf Instagram, sie wolle nun vielmehr die „Lebenswirklichkeit der Betroffenen in den Mittelpunkt“ rücken.
Die Stadt brauche eine „heilende Debatte“. Denn der Begriff „Remigration“ werde „mißbraucht und hat einen Schlag weg“. Das könne niemand leugnen. „Deshalb werden wir in eine inhaltliche Diskussion gehen. Zum Begriff selbst und auch zu den Aufgaben des entsprechenden Bereiches der Verwaltung“, teilte Kröger mit.
Ihr sei „die Perspektive der Betroffenen wichtig, also der Menschen, die zu uns kommen, hierbleiben wollen, wieder gehen möchten oder unter Zwang abgeschoben werden“. Sie habe „sehr viele Meldungen bekommen, und die nehme ich ernst, deshalb bewegen wir uns jetzt“.
Sachbearbeiter für Remigration gibt es seit 2017
Kröger ist seit einem Jahr Oberbürgermeisterin. Die Rostocker Stadtverwaltung verwendet den Begriff „Remigration“ bereits seit 2017. Damit seien freiwillige Rückkehrangebote wie auch Abschiebungen von ausreisepflichtigen Ausländern gemeint, hatte es noch einen Tag zuvor aus dem Rathaus geheißen. Da bekräftigte man noch, an der Stellenausschreibung festzuhalten.
Denn „Remigration“ sei „seit jeher ein Standardbegriff der Migrationsforschung“. Der angebliche „Mißbrauch“ des Begriffs durch politische Gegner „sollte daher nicht dazu führen, die Arbeit der Verwaltung mit den rechtsextremen Absichten gleichzusetzen“.
Nun ist die Stellenanzeige verschwunden. Auf der entsprechenden Seite der Stadtverwaltung heißt es: „Job posting is not active anymore“ – auf Deutsch: Die Stellenanzeige ist nicht mehr aktiv. (fh)