BERLIN. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat das Auftreten von schweren Nebenwirkungen bei der Impfung gegen Covid-19 eingeräumt. „Das ist richtig: Eins zu 10.0000. Das ist die Häufigkeit von schweren Nebenwirkungen“, äußerte er am Sonntag im Interview mit dem ZDF-„heute journal“.
Um die Situation von Impfgeschädigten zu verbessern, kündigt @Karl_Lauterbach an, ein Programm aufzulegen. Weiterhin appelliert er an die Impfhersteller, sich zu beteiligen. „Die Gewinne sind exorbitant gewesen“. Eine finanzielle Unterstützung sei „mehr als eine gute Geste“. pic.twitter.com/Qq5ed5e2FE
— ZDF heute journal (@heutejournal) March 12, 2023
„Diese Schicksale sind absolut bestürzend. Die Menschen tun mir ehrlich gesagt sehr leid“, beteuerte der Sozialdemokrat. Manche der Impfschäden seien wahrscheinlich permanent. Die Medikamente zur Behandlung von „Post-Vac“ seien jedoch noch nicht verfügbar und die Versorgungsansprüche bei den Krankenkassen nur sehr eng bemessen. „Von daher verstehe ich die Menschen, die sich beklagen“, sagte er.
Lauterbach findet Impfschäden „nicht häufig“
Ein etwaiges Versagen des Gesundheitsministeriums an dieser Stelle wollte der Politiker unterdessen nicht sehen. „Damit kein falscher Eindruck hängenbleibt: Schwere Impfschäden sind auf der Grundlage der Daten des Paul-Ehrlich-Institutes oder der Europäischen Zulassungsbehörde in der Größenordnung von weniger als eins zu 10.000 Impfungen. Es ist also nicht so, daß Impfschäden so häufig seien.“
Auf die Frage, weshalb der Gesundheitsminister noch im Sommer 2021 behauptet habe, daß die Impfung „nebenwirkungsfrei“ sei, antwortete Lauterbach ausweichend. „Das war eine Übertreibung die ich einmal in einem mißglückten Tweet gemacht habe.“ Aber das sei nicht seine grundsätzliche Haltung gewesen. Während der Corona-Pandemie hatte Lauterbach wiederholt harsch auf Massenimpfungen gegen Covid-19 gedrängt und Kritiker seines Kurses diffamiert.
Lauterbach will Pharmakonzerne an Zahlungen beteiligen
Nun forderte der Sozialdemokrat eine Beteiligung der Pharmakonzerne an eventuellen Schadensersatzzahlungen. „Die Gewinne der Pharmafirmen sind exorbitant gewesen. Das wäre also mehr als nur eine gute Geste“, betonte er.
Die Symptome bei den Nebenwirkungen der Corona-Impfung reichen von Herzmuskelentzündungen, über Lähmungen bis hin zu Ausschlägen. Dem Paul-Ehrlich-Institut wurden bis Dezember 2022 „nach Grundimmunisierung plus Booster-Impfungen“ 333.492 Verdachtsfälle von Nebenwirkungen und 50.833 Verdachtsfälle von schweren Nebenwirkungen gemeldet. Ärzte sind verpflichtet die Verdachtsfälle zu melden. Eine Kontrolle findet aber nicht statt. (fw)