BERLIN. Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) hat den öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Mitverantwortung am AfD-Aufstieg gegeben. Es sei seine Aufgabe, Parallel-Öffentlichkeiten zu verhindern. Diesen Auftrag hätten ARD, ZDF und Co. verfehlt, wie die Erfolge der AfD zeigten, sagte der FDP-Politiker dem Deutschlandfunk.
Der Partei von Tino Chrupalla und Alice Weidel sei es gelungen, sich einen eigenen Debattenraum zu schaffen, in der sie keine kritischen Nachfragen zu befürchten hätten. Vielmehr inszeniere sie sich jetzt als Retter der Nation, betonte Kubicki.
Kritik an Böhmermann
ARD und ZDF beschränkten sich lediglich darauf, die AfD zu verdammen. Das sei moralisch zwar bequem, verfehle aber ihren Auftrag.
Unter anderem Personen wie der ZDF-Satiriker Jan Böhmermann trieben Extremisten die Menschen in Scharen zu. Grund dafür sei dessen „einseitige politische Agitation“. Niemand lasse sich gerne freiwillig beschimpfen. Damit bezog sich Kubicki auf einen Beitrag des Moderators, in dem er CDU- und AfD-Politiker als Nazis bezeichnet hatte. (zit)