BERLIN. Insgesamt 91.986 illegale Grenzübertritte hat die Bundespolizei im vergangenen Jahr festgestellt. Im Corona-Jahr 2021 hatte sie noch 57.637 unerlaubte Einreisen registriert, wie aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf die Anfrage des AfD-Abgeordneten Martin Hess hervorgeht, die der JUNGEN FREIHEIT vorliegt. Das ist der höchste Stand seit 2016.
Besonders rasant stieg die Zahl der Migranten, die 2022 unerlaubt über die Schweiz nach Deutschland kamen. Gegenüber dem Vorjahr hat sich diese von 2.512 auf 10.742 mehr als vervierfacht. In der zweiten Jahreshälfte 2022 explodierten die Einreisen geradezu. Im Vergleich zum Jahresbeginn verfünffachten sie sich von 1.610 auf 8.862.
Auch über die österreichische Grenze kamen mehr Illegale. Die Zahl der illegalen Grenzübertritte aus dem Land, die die Bundespolizei registrierte, verdoppelte sich von der ersten zur zweiten Jahreshälfte von 7.917 auf 14.907 nahezu. Gleiches galt für Polen. Über das Land gelangten 2022 insgesamt mehr als 15.000 Einwanderer illegal in die Bundesrepublik. Über Tschechien kamen mit 12.488 Migranten von Juli bis Dezember etwa viermal so viele Migranten nach Deutschland wie von Januar bis Juni.
AfD-Innenexperte Hess zur JUNGEN FREIHEIT: „Auf Grund der offiziellen Zahlen zu den illegalen Grenzübertritten muß man den Eindruck gewinnen, das sowohl die Schweiz als auch Österreich – trotz gegenteiliger Verlautbarungen – Zuwanderer ungebremst nach Deutschland weiterreisen lassen. Der Grund ist offensichtlich: Innenministerin Faesers katastrophale Migrationspolitik begünstigt die Nichtbeachtung europäischer Asylregelungen, indem sie allen Einreisewilligen signalisiert, daß sie in Deutschland willkommen sind und dies auch gegenüber unseren Nachbarstaaten klar zum Ausdruck bringt.“
Hess fordert Grenzkontrollen zur Schweiz
AfD-Politiker Martin Hess hält den den grundsätzlichen Zustand für nicht länger hinnehmbar. „83 Prozent dieser illegalen Migranten kommen über den Landweg. Und hier liegt das Problem: Tschechien, Polen, die Schweiz und Österreich unternehmen nichts gegen die illegale Einwanderung. Sie winken Zuwanderer nach Deutschland durch. Das Dublin-Übereinkommen wird von diesen Ländern nahezu vollständig ignoriert – zu Lasten Deutschlands“, sagte Hess der JF
Die Bundesregierung müsse nun schleunigst Grenzkontrollen zu den besagten Staaten einführen. Das sei innerhalb des Schengenraums auch realisierbar. „Aber das allein reicht nicht. Auch die Außengrenzen der EU müssen vor unerlaubten Einreisen geschützt werden. Wir brauchen die Festung Europa. Und zwar jetzt“, fordere er. (zit)