BERLIN. Anhänger der „Letzten Generation“ haben sich am Montag morgen abermals den Verkehr in der Hauptstadt blockiert. Sie stellten sich damit dem „tödlichen Kurs der Regierung in die Klimakatastrophe entgegen“, teilte die Gruppierung mit. Sie hatten ihre Blockaden zuvor für eine Woche pausiert.
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— Letzte Generation (@AufstandLastGen) May 15, 2023
In ihrer Abwesenheit haben die radikalen Klimaschützer offenbar daran gearbeitet, ihren Protest effektiver zu gestalten. Sie nutzen nach eigenen Angaben jetzt ein Sand-Kleber-Gemisch, um sich an die Fahrbahn zu kleben. So könnten die Hände schwerer vom Straßenbelag gelöst werden.
Doch nicht nur die Fahrbahn mußte am Montag herhalten. Zwei radikale Klimaschützer klebten sich direkt an die Reifen eines Autos, das sie zuvor gemietet hatten, um damit den Verkehr auszubremsen. Ein Foto der Gruppe dokumentiert die Aktion.
Carla Hinrichs: Wann kommst auch du zur „Letzten Generation“?
„Erst am Wochenende haben wir beim Eurovision Song Contest unseren Zusammenhalt gefeiert. Heute blenden wir Deutschen schon wieder aus, daß unsere Nachbarn in Frankreich und Italien unter Trinkwassermangel leiden, dass dort die Wälder brennen“, kommentierte der 60 Jahre alte Ralf Schulz, der sich angeblich für seinen achtjährigen Enkel der „Letzten Generation“ angeschlossen habe, seinen Protest. „So geht es nicht weiter, und deshalb sitze ich hier. Mein Enkel soll sich auch in Zukunft noch über Konzerte freuen können, aber gerade sieht es so aus, als würde er in eine Gesellschaft hineinwachsen, in der es nicht mal genug Essen und Trinken für alle geben wird.“
++ Nach Haftstrafe erneut auf der Straße ++
In Indien suizidieren sich die Bauern, in Frankreich und Italien fehlt Wasser, Kanada brennt unkontrolliert. Doch Deutschland tut so, als könnte es einfach so weitermachen wie bisher.@carla_hinrichs_ fragt: Wann protestierst du? pic.twitter.com/elw2U7Wi9O
— Letzte Generation (@AufstandLastGen) May 15, 2023
Auch Carla Hinrichs, die vergangene Woche zu einer Haftstrafe auf Bewährung verurteilt worden war, klebte sich am Montag wieder auf die Straße. „Wir machen das hier nicht aus Spaß, wir machen das, weil wir in eine der großen Katastrophen der Menschheit schauen“, betonte sie. „Wir setzen uns hier auf die Straße, um uns diesem Alltag, der uns über die Klippe führt, in den Weg zu stellen. Ich frage mich ernsthaft: Wann kommst du dazu und stellst dich dieser Ungerechtigkeit in den Weg?“ (zit)