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Erstes Halbjahr 2023: Asylzahlen steigen massiv an

Erstes Halbjahr 2023: Asylzahlen steigen massiv an

Erstes Halbjahr 2023: Asylzahlen steigen massiv an

Migranten vorm Landesamt für Einwanderung in Berlin. Die Zahl der Asylanträge ist zuletzt erneut deutlich gestiegen Foto: picture alliance / SULUPRESS.DE | Vladimir Menck/SULUPRESS.DE
Migranten vorm Landesamt für Einwanderung in Berlin. Die Zahl der Asylanträge ist zuletzt erneut deutlich gestiegen Foto: picture alliance / SULUPRESS.DE | Vladimir Menck/SULUPRESS.DE
Migranten vorm Landesamt für Einwanderung in Berlin. Die Zahl der Asylanträge aus Kolumbien ist zuletzt erneut deutlich gestiegen Foto: picture alliance / SULUPRESS.DE | Vladimir Menck/SULUPRESS.DE
Erstes Halbjahr 2023
 

Asylzahlen steigen massiv an

Die Masseneinwanderung reißt nicht ab: Allein im ersten Halbjahr kamen Zehntausende Asylbewerber in die Bundesrepublik. Vor allem aus drei Staaten strömen die Menschen nach Deutschland.
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NÜRNBERG. Die Zahl der Asylanträge in Deutschland hat sich im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich erhöht. Zwischen Januar und Juni dieses Jahres stellten mehr als 175.000 Menschen einen entsprechenden Erstantrag. Dies entspricht in etwa der Einwohnerzahl von Potsdam. Im Vorjahreszeitraum waren es knapp 99.000, was einem Anstieg von etwa 78 Prozent entspricht. Das geht aus aktuellen Zahlen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge hervor.

Hauptherkunftsland ist weiterhin Syrien. Etwa 51.000 Staatsbürger beantragten Asyl in Deutschland, im Vorjahr waren es knapp 29.000. Das entspricht einem Anstieg von 80 Prozent. Aus Afghanistan beantragten 2023 mehr als 31.000 Personen Asyl, im Vorjahr waren es rund 17.000. Damit hat sich die Zahl afghanischer Asylbewerber um mehr als 83 Prozent erhöht. Den stärksten Zuwachs gab es aus der Türkei: Im ersten Halbjahr 2022 kamen etwa 8.000 türkische Staatsbürger, zuletzt waren es mehr als 23.000. Das entspricht einem Anstieg von mehr als 200 Prozent.

Die Zahl der Folgeanträge ist dagegen leicht gesunken. Ein Folgeantrag wird gestellt, wenn der erste Antrag eines Asylbewerbers abgelehnt wurde. Etwa 14.000 Personen stellten im ersten Halbjahr 2023 einen entsprechenden Antrag, im Vorjahreszeitraum waren es knapp 15.000. Das sind rund sieben Prozent weniger.

Abgelehnter Asylantrag führt nur selten zu Abschiebung

Die Chancen auf Anerkennung eines Asylstatus variieren je nach Herkunftsland stark. Während von Januar bis Juni 2023 etwa 84 Prozent der syrischen Asylbewerber eine Bewilligung erhielten, waren es bei Afghanen etwa 76 Prozent und bei Türken 15 Prozent. Von allen Antragstellern wurden zuletzt knapp 52 Prozent der Anträge auf Asyl bewilligt. Aktuell gibt es etwa 183.000 laufende Verfahren, das sind rund drei Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Auch abgelehnte Asylbewerber bleiben zumeist im Land, pro Monat werden bundesweit nur etwa 1.000 Abschiebungen erfolgreich durchgeführt.

In der Geschichte der Bundesrepublik gab es in nur vier Jahren eine stärkere Zuwanderung: Während der Jugoslawienkriege 1992 und 1993 sowie auf dem Höhepunkt der Migrationskrise in den Jahren 2015 und 2016. (st)

Migranten vorm Landesamt für Einwanderung in Berlin. Die Zahl der Asylanträge aus Kolumbien ist zuletzt erneut deutlich gestiegen Foto: picture alliance / SULUPRESS.DE | Vladimir Menck/SULUPRESS.DE
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