MÜNCHEN. Knapp einen Monat vor der Landtagswahl in Bayern hat sich die Lage für die Ampel noch einmal verschlechtert. Alle drei Berliner Regierungsparteien verlieren weiter. Eine neue GMS-Umfrage im Auftrag von Sat.1 verschärft den Trend, den tags zuvor bereits Insa ermittelt hatte.
Demnach kommt die SPD nur noch auf acht Prozent und marschiert Richtung Fünfprozenthürde. Die FDP liegt bei allen Erhebungen – auch bei GMS – konstant bei vier Prozent und würde aus dem Landtag fliegen. Auch die Grünen geben weiter ab und kommen nur auf 13 Prozent.
Aiwanger und AfD als große Gewinner
Die AfD würde damit an der Baerbock-Habeck-Partei vorbeiziehen. Sie wird seit Wochen bei 14 Prozent gemessen. Der Höhenflug der Freien Wähler geht nach der Flugblatt-Affäre ihres Spitzenkandidaten Hubertus Aiwanger dagegen weiter. Sie käme nun sogar auf 16 Prozent – noch einmal einen Punkt mehr als es Insa ermittelt hatte.
Sonntagsfrage zur Landtagswahl in Bayern (#ltwby) • GMS für SAT.1 Bayern: CSU 38 % | FREIE WÄHLER 16 % | AfD 14 % | GRÜNE 13 % | SPD 8 % | FDP 4 % | DIE LINKE 1 % | Bayernpartei 1 % | Sonstige 5 %
➤ Verlauf: https://t.co/oLImp53k8P
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Auf den ersten drei Plätzen lägen damit Mitte-Rechts-Parteien, denn die CSU erreicht unangefochten 38 Prozent. Gemeinsam vereinen CSU, Freie Wähler und AfD damit 68 Prozent der Stimmen auf sich. Die Ampel käme dagegen gemeinsam auf 25 Prozent. Flöge die FDP aus dem Landtag, wären es für Grün-Rot allein sogar nur noch 21 Prozent.
Bayern-SPD vor absolutem Desaster
Für die CSU würde das auf niedrigem Niveau ein Plus von 0,8 Punkten gegenüber dem miserablen Ergebnis von 2018 bedeuten. Die SPD dagegen unterböte ihr Rekordtief von vor fünf Jahren dagegen noch einmal um 1,7 Punkte. Auch die Grünen verlören deutlich: minus 4,6 Punkte.
Zulegen könnten dagegen Aiwangers Freien Wähler (plus 4,4 Punkte) und die AfD (plus 3,8 Punkte). Die Linke mißt GMS derzeit bei einem Prozent – minus 2,2 Punkte.
Sollte CSU-Chef Markus Söder sein Wort halten, könnte er mit erstarkten Freien Wählern die Koalition fortsetzen. Aber auch mit den Grünen von Katharina Schulze würde er derzeit eine parlamentarische Mehrheit erreichen. In Schleswig-Holstein hatte sich Söders Ministerpräsidenten-Kollege Daniel Günther (CDU) zuletzt für ein Bündnis mit den Grünen entschieden, obwohl er auch mit der FDP eine Mehrheit gehabt hätte. (fh)