BERLIN. Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Swantje Michaelsen hat sich angesichts der gestiegenen Spritpreise gegen einen sogenannten Tankrabatt ausgesprochen. Dieser sei nicht nur ökologisch und sozialer „Unsinn“, sondern verstoße auch gegen die Geschlechtergerechtigkeit. „Denn Männer fahren häufiger Auto und längere Strecken als Frauen und würden daher überproportional davon profitieren“, monierte Michaelsen auf Twitter.
Der #Tankrabatt ist übrigens nicht nur ökologischer und sozialer Unsinn. Sondern auch falsch in Sachen #Geschlechtergerechtigkeit. Denn Männer fahren häufiger Auto und längere Strecken als Frauen und würden daher überproportional davon profitieren.
— Swantje Michaelsen (@SwantjeMichael1) March 17, 2022
Der Beitrag wurde auf dem Kurznachrichtendienst mehr als 1.400 mal kommentiert und weiterverbreitet. Michaelsen ist Mitglied des Verkehrsausschusses des Bundestages. Als politischen Schwerpunkt gibt sie unter anderem an, sich für „geschlechtergerechte Sprache“ einzusetzen.
Parteien streiten über Spritpreise
Die Grünen-Politikerin reagierte damit auf einen Vorschlag von Finanzminister Christian Lindner (FDP), der laut Bild-Zeitung mit Blick auf die angezogenen Benzinpreise gefordert hatte, Autofahrer bis zu 40 Cent je Liter zu entlasten. „Wenn es nach mir geht, landen wir mit dem Tankrabatt bei unter zwei Euro je Liter Diesel und Benzin.“ Er stieß damit bei SPD und Grünen auf Kritik.
Unterstützung bekam er dagegen aus Reihen der CDU. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Jens Spahn verlangte ebenfalls Entlastungen der Autofahrer von rund 40 Cent je Liter. Dies solle aber durch Steuererhöhungen umgesetzt werden. Die AfD forderte einen Spritpreisgipfel. „Bürger und Unternehmen brauchen schnelle und unkomplizierte Unterstützung, keine bürokratischen Rabattmodelle oder Förderprogramme für klimaideologische Prestigeobjekte“, forderte der wirtschaftspolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, Leif-Erik Holm. (ho)