BERLIN. Nachdem Linkspartei-Politikerin Sahra Wagenknecht die Politik der Grünen als „wahnsinnigen Krieg gegen Rußland“ bezeichnet hat, ist die Linken-Politikerin unter Druck geraten. In einem späteren Beitrag relativierte sie ihre vorherigen Äußerungen und sprach von einem „zu verurteilenden und völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Rußlands“. Jedoch sei die Annahme, diesen durch Waffenlieferungen und Wirtschaftssanktionen beilegen zu können, „irre und gefährlich“, schrieb Wagenknecht auf Twitter.
Wiederinbetriebnahme der Kohlekraftwerke zeigt: #Klimawandel war für Grüne gestern wichtig. Heute hat wahnsinniger Krieg gegen Russland für frühere Ökopartei Top-Priorität & sogar einzig vernünftige Konfliktlösung (Diplomatie/Verhandlungen) wird abgelehnt👎https://t.co/6adWHfguSz
— Sahra Wagenknecht (@SWagenknecht) August 1, 2022
Der EU-Abgeordnete Dennis Radtke (CDU) nannte Wagenknecht „selbst für Linke verdammt abgedreht“ und beschuldigte den Kreml, einen „Vernichtungskrieg gegen die Ukraine“ zu führen. Auch aus Wagenknechts eigener Partei kam harsche Kritik an ihren Äußerungen. Linken-Parteivorsitzende Janine Wissler stellte klar, die Linke kritisiere die Energiepolitik der Bundesregierung deutlich, jedoch führe Rußland derzeit einen „Angriffskrieg gegen die Ukraine“. Wer das anders darstelle, verdrehe die Fakten und vertrete nicht die Position der Linkspartei.
Als LINKE kritisieren wir die Energiepolitik der Bundesregierung deutlich. Klar ist aber: Russland führt einen Angriffskrieg gegen die Ukraine mit tausenden Toten und Millionen Geflüchteten. Das anders darzustellen, ist eine Verdrehung der Fakten und nicht Position von @dieLinke. https://t.co/BajS5j2QBv
— Janine Wissler (@Janine_Wissler) August 2, 2022
Könnte auch so eins zu eins aus der #AfD kommen, was @SWagenknecht hier in den Raum stellt.Ein enges Rennen,wer der nützlichste Idiot Putins ist. Den Vernichtungskrieg gegen die #Ukraine als Krieg des Westens gegen Russland umdeuten-das ist selbst für Linke verdammt abgedreht https://t.co/pTaemPrLvU
— Dennis Radtke (@RadtkeMdEP) August 1, 2022
Wagenknecht hatte in der Vergangenheit bereits mehrfach die Sanktionspolitik Deutschlands gegen Rußland kritisiert. Diplomatie, Deeskalation und Berücksichtigung „aller Sicherheitsinteressen durch beide Seiten“ seien ohne Alternative, um Frieden in Europa zu sichern. Zudem hatte sie mit Blick auf die Energieversorgung Deutschlands die Inbetriebnahme von Nord Stream 2 gefordert. (st)