BERLIN. Die Rettung einer verunglückten Fahrradfahrerin hat sich durch die Straßenblockaden von selbsternannten Klimaschützern offenbar doch nicht verzögert. Laut einem internen Vermerk der Feuerwehr, über den die Süddeutsche Zeitung berichtet, hatte der von der „Letzten Generation“ verursachte Stau keinen Einfluß auf die Versorgung des Opfers.
So habe die vor Ort anwesende Notärztin, noch während das Spezialfahrzeug der Feuerwehr im Stau stand, entschieden, auf das Anheben des Betonmischers zu verzichten und den Wagen aus eigener Kraft fortzubewegen. „Selbst wenn mit Rüstwagen oder Kran andere technische Möglichkeiten zur Verfügung gestanden hätten, war dies die richtige Vorgehensweise“, heißt es laut dem Blatt in dem Vermerk. „Ein Anheben wurde kurz erwogen, hätte aber wohl länger gedauert, wie auch die medizinische Situation verschlechtert.“
„Letzten Generation“ kritisiert Medien
Die Anhänger der „Letzten Generation“ hatten die Medien zuvor scharf für ihre Berichterstattung kritisiert. „Wir wissen, daß unser Protest in vielerlei Hinsicht unangenehm ist. Tag für Tag konfrontieren wir die Menschen mit dem, was wir alle so gerne ignorieren würden. Das stört. Aber daß wir uns nicht einmal auf die einfachsten Prinzipien in einer Demokratie – wie neutrale, faktenbasierte Berichterstattung – verlassen können, schockiert uns“, heißt es in einer Stellungnahme der Gruppierung.
Der Fall der verunglückten Fahrradfahrerin hatte deutschlandweit für Empörung gesorgt, nachdem bekanntgeworden war, daß der Spezialwagen der Feuerwehr wegen einer Blockade nicht rechtzeitig am Unfallort einraf. (ho)