FRANKFURT/MAIN. Laut einer Umfrage der DZ-Bank hat die Energiekrise den deutschen Mittelstand hart getroffen. „Auch wenn die rasant gestiegenen Strom- und Gaspreise den Unternehmen derzeit die meisten Sorgen bereiten, steigen die Kosten auf allen Ebenen. Egal ob Vorprodukte oder Metalle und Metallerzeugnisse, fast nirgendwo kann bei der Kostenentwicklung wirklich Entwarnung gegeben werden“, teilten die Autoren der Erhebung am Donnerstag mit.
Besonders betroffen von der Energiekrise seien dabei die Mittelständler im Ernährungsgewerbe. „Das stark mittelständisch geprägte Ernährungsgewerbe zählt zu den energieintensiven Industriebranchen. So brauchen beispielsweise Bäcker, Erzeuger von Milchprodukten oder Zucker sowie selbst Getränkehersteller viel Hitze für ihre Produktion, die zumeist mit Gas erzeugt wird.“ Daher gehöre das Ernährungsgewerbe zu den größten industriellen Gasverbrauchern „mit einer entsprechend hohen Kostenbelastung“.
Wegen Gaskrise: Kündigungen und Kurzarbeit
Rund 44 Prozent der Mittelständler gaben in der Sonderumfrage an, daß eine Gasmangellage ihr Geschäft erheblich beeinträchtigen würde. In den neuen Bundesländern bescheinigten 42 Prozent der befragten Firmen, im Fall einer Gasmangellage zu diesen Maßnahmen greifen zu müssen.
Das Ende der billigen #Energie lässt Deutschlands Wirtschaft 2023 um 1,9 Prozent einbrechen. Eine Gasmangellage erwartet das #dzbank_research im #Winter aber nicht. Mehr: https://t.co/LfxeKX3Uui https://t.co/Frwwm0aWAs pic.twitter.com/8vKxGdsxH4
— DZ BANK AG (@dzbank) November 10, 2022
Etwa 32 Prozent der Firmen in Deutschland müssen nach eigenen Angaben schon jetzt auf Kurzarbeit und Entlassungen zur Kosteneinsparung setzen. Für das gesamte Land prognostizierte DZ-Bank Chefvolkswirkt Michael Holstein einen starken Einbruch der Wirtschaftsleistung. „Die hohen Energiepreise werden Deutschland und Europa lange belasten“, betonte der Ökonom. (fw)