BERLIN. Der Chefvolkswirt des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft, Hans-Jürgen Völz, hat wegen des hohen Dieselpreises vor einer Wirtschaftskrise gewarnt. So bestehe die Gefahr, daß die Corona-Krise am Jahresende „nahtlos von einer veritablen Wirtschaftskrise abgelöst“ werde, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
„Die Preisexplosion bei Treibstoffen stellt eine massive Belastung der Wirtschaft dar, die Arbeitsplätze, Wachstum und Wohlstand gefährdet.“ Als Gegenmaßnahme forderte er: „Aus Sicht des Mittelstands sollte die Mineralölsteuer temporär gesenkt und die Pendlerpauschale spürbar erhöht werden.“ Denn es sei bereits erkennbar, daß die zeitversetzt bei den Verbrauchern ankommenden Mehrkosten für Transport, Material und Heizen zu höheren Lohnforderungen führten.
Dieselpreis erreicht neuen Höchststand
Der Dieselpreis hatte zuletzt in Deutschland einen neuen Höchststand erreicht. So lag der bundesweite Tagesschnitt am Sonntag bei 1,555 Euro pro Liter. Der vorherige Rekordpreis von 1,554 Euro datierte aus dem August 2012.
Benzin steuerte ebenfalls auf einen neuen Höchstpreis zu. Der Treibstoff Super der Sorte E10 lag am Sonntag bei 1,667 Euro pro Liter und näherte sich damit dem Rekord von 1,709 Euro aus dem September 2012. Die Preisteigerung geht auch auf die seit Anfang des Jahres geltende CO2-Abgabe und die Erhöhung der Mehrwertsteuer zurück. Der größte Teil des Preises setzt sich aus Steuern und Abgaben zusammen. (ag)