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Antidiskriminierungsbeauftragte: Ataman: So „woke“ bin ich gar nicht

Antidiskriminierungsbeauftragte: Ataman: So „woke“ bin ich gar nicht

Antidiskriminierungsbeauftragte: Ataman: So „woke“ bin ich gar nicht

Die Antidiskriminierungsbeauftragte, Ferda Ataman: Der Begriff Heimat sei „historisch vorbelastet“
Die Antidiskriminierungsbeauftragte, Ferda Ataman: Der Begriff Heimat sei „historisch vorbelastet“
Die Antidiskriminierungsbeauftragte, Ferda Ataman: Der Begriff Heimat sei „historisch vorbelastet“ Foto: picture alliance / Jens Krick / Flashpic
Antidiskriminierungsbeauftragte
 

Ataman: So „woke“ bin ich gar nicht

Erstmals seit ihrer Wahl zur Antidiskriminierungsbeauftragten reagiert Ferda Ataman auf die Vorwürfe ihrer Kritiker. Sie habe Deutsche nicht als „Kartoffeln“ bezeichnet. Hinter ihrem Text, der den Begriff „Heimat“ in die Nähe des Nationalsozialismus rückt, stehe sie zudem bis heute.
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Cato, Palmer, Exklusiv

BERLIN. Die Antidiskriminierungsbeauftragte Ferda Ataman hat sich gegen den Vorwurf gewehrt, für „woke“ politische Ideen zu stehen. Sie sei längst nicht so „woke“ wie viele denken, sagte sie der Zeit und Zeit Online. Sie könne mit Vertretern jeder Partei beim Thema Diskriminierung auf einen Nenner kommen – außer mit Politikern der AfD.

Ihre Bezeichnung von autochthonen Deutschen als „Kartoffeln“ in einer Spiegel-Kolumne sei oftmals mißverstanden worden. Sie habe den Begriff nicht für diese gesellschaftliche Gruppe benutzt, sondern nur „über pauschale Zuschreibungen sowie ihre Wirkungen gesprochen“ und auf ein „Ungleichgewicht“ hingewiesen. „Viele Menschen, die sich von dem Begriff Kartoffel gekränkt fühlen, haben wenig Schwierigkeiten damit, Schnitzel zu essen, die nach einem Schimpfwort für Sinti und Roma benannt sind, oder stören sich daran, wenn kolonialhistorische Schimpfwörter gegenüber schwarzen Menschen aus Kinderbüchern gestrichen werden“, verdeutlichte Ataman.

Auch einen Text von 2018, in dem sie den damaligen Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) in die Nähe der „Blut und Boden“-Ideologie des Nationalsozialismus rückte, verteidigte die Publizistin gegen Kritik. „Ich habe damals geschrieben: ‘Wer den Begriff Heimat jetzt politisch gebraucht, muß klarstellen, wofür er steht, und sich von völkischer Symbolik abgrenzen’.“ Ataman hatte damals außerdem bekundet: „Heimat ist nicht länger hybrid und erwerbbar, sondern ein Code für ‘Deutschland den Deutschen‘.“ Der Begriff Heimat sei „historisch vorbelastet“. Wer ihn verwende, müsse klarstellen, daß er alle Menschen umfasse.

Ataman: Deutschland ist Einwanderungsgesellschaft

Sie glaube, die deutsche Bevölkerung sei teils bereits „weiter“ als die Politik, welche Migration eine lange Zeit als „defizitorientiert“ betrachtet habe. „Denken Sie nur an die Sternstunden der Zivilgesellschaft, als es darum ging, geflüchtete Menschen aus Syrien oder der Ukraine aufzunehmen. Die große Mehrheit ist in der modernen Einwanderungsgesellschaft angekommen“, betonte Ataman.

Vor ihrer Wahl zur Antidiskriminierungsbeauftragten Anfang Juli hatte die türkischstämmige Journalistin zahlreiche Beiträge auf ihrem Twitter-Profil gelöscht. Das sorgte auf der Plattform für Empörung sowie die Mutmaßung, sie wolle mit einer weißen Weste ihr Amt antreten. „Ich finde, das private Twitter-Profil einer Publizistin paßt nicht zu einer designierten Antidiskriminierungsbeauftragten des Bundes“, begründete Ataman das Vorgehen nun.

Die Antidiskriminierungsbeauftragte, Ferda Ataman: Der Begriff Heimat sei „historisch vorbelastet“ Foto: picture alliance / Jens Krick / Flashpic
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