WIESBADEN. Die Zahl der Einbürgerung von Syrern in Deutschland ist weiter gestiegen. Entgegen dem allgemeinen Trend nahmen die Einbürgerungen von syrischen Staatsangehörigen 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 74 Prozent auf 6.700 zu, teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch mit. Damit stellten sie erstmals die zweitgrößte Gruppe der Eingebürgerten.
„Vor fünf Jahren waren es noch 2.000 Einbürgerungen gewesen. Für die kommenden Jahre ist zu erwarten, daß die Zahl weiter ansteigt, wenn immer mehr der zwischen 2014 und 2016 eingereisten syrischen Schutzsuchenden die Voraussetzungen für eine Einbürgerung erfüllen“, schrieb das Bundesamt. Bei rund 22 Prozent der eingebürgerten Syrer sei die Mindestaufenthaltsdauer wegen besonderer Integrationsleistungen verkürzt worden.
Am häufigsten werden Türken eingebürgert
Wie bereits in den Vorjahren erhielten auch 2020 am häufigsten Türken die deutsche Staatsbürgerschaft. Ihre Zahl ging jedoch um mehr als ein Viertel (minus 28 Prozent) gegenüber 2019 auf rund 11.600 zurück. Auch insgesamt sank die Zahl der Einbürgerungen um etwa 15 Prozent auf 109.900 Personen. Der Rückgang sei zur Hälfte auf die verminderte Zahl der Einbürgerungen von Briten zurückzuführen.
Die 2020 Eingebürgerten hatten den Angaben zufolge 173 unterschiedliche Staatsangehörigkeiten. Rund ein Viertel (26 Prozent) hatte die Nationalität eines der 27 EU-Mitgliedsstaaten. Unter ihnen bildeten Rumänen die größte Gruppe der Eingebürgerten. (ls)