BERLIN. Seit April sind fünf Meldungen über angeblich diskriminierende Werbung bei der Berliner Verwaltung eingegangen. Sie bezogen sich alle auf sexistische Inhalte, sagte die Leiterin der Berliner Landesstelle für Gleichbehandlung, Eren Ünsal, am Montag im Ausschuß für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, berichtete die taz. Um die Meldeplattform bekannter zu machen, seien nun unter anderem Flugblätter geplant.
Die Beschwerden würden von einer neunköpfigen Jury geprüft. In zwei Fällen seien die Werbeinhalte als diskriminierend eingestuft worden. Mit den betroffenen Unternehmen habe es laut Ünsal eine „gute Auseinandersetzung“ gegeben.
Berliner Bezirksamt definiert sexistische Werbung
Mit dem Meldeportal will die rot-rot-grüne Berliner Landesregierung gegen Sexismus vorgehen. „Berlin ist eine bunte, vielfältige und lebendige internationale Stadt. Genau diese Vielfalt verpflichtet uns, gegen jede Art von Diskriminierung vorzugehen. Berlin soll ein einladender und sicherer Ort für alle sein. Daher ist das Thema Werbung für die Anti-Diskriminierungsarbeit des Berliner Senats von großer Bedeutung“, teilte Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) im Januar mit, als die Jury ihre Arbeit aufnahm.
Der grünregierte Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg hatte bereits 2017 zu einer Beschwerde-Kampagne gegen Unternehmen mit angeblich sexistischer Werbung aufgerufen. In einer mit Steuergeldern finanzierten Informationsbroschüre definierte das Bezirksamt, was diskriminierend sein soll. (ag)