BERLIN. Der Spitzenkandidat der AfD für die Bundestagswahl, Tino Chrupalla, hat sich für die Anerkennung der islamistischen Taliban-Regierung in Afghanistan ausgesprochen. Sinn und Zweck der Anerkennung sei es, abgelehnte Asylbewerber aus Afghanistan besser in ihr Heimatland abschieben zu können, wie der AfD-Bundessprecher der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag sagte. „Die neue Bundesregierung muß so schnell wie möglich die afghanische Regierung anerkennen, damit wir ausreisepflichtige Zuwanderer nach Afghanistan abschieben können.“
Man könne die diplomatischen Beziehungen zu einem anderen Land nicht von dessen Weltanschauung abhängig machen. Der neue Bundesaußenminister dürfe die Fehler seines Vorgängers Heiko Maas (SPD) nicht wiederholen. Man müsse in Zukunft eine souveräne Außenpolitik betreiben. Die deutsche Botschaft in Kabul dürfe nicht wie die in Tripolis sieben Jahre lang geschlossen bleiben.
Chrupalla bezog sich damit auf Äußerungen des Außenministers. Dieser sagte bei der Eröffnung der neuen deutschen Botschaft in Libyen, für eine Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den Taliban und der Bundesrepublik sehe er derzeit keine Chancen. Nach einer möglichen Anerkennung gefragt, sagte er laut dpa: „Um die wird es nicht gehen, die sehe ich auch nicht im Moment.“ (fw)