BERLIN. Die Zahl der Abschiebungen ist auch im ersten Quartal dieses Jahres weiter gesunken. Von Januar bis März wiesen die Behörden 4.088 Personen in ihre Herkunftsländer oder andere europäische Staaten ab, ergab eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Ulla Jelpke, über die die Neue Osnabrücker Zeitung berichtet.
2019 waren es im selben Zeitraum fast 1.600 Personen mehr. Die meisten der in diesem Jahr abgeschobenen Ausländer wurden nach Italien, Frankreich, Serbien, Albanien und Georgien ausgewiesen.
Dem Bundesinnenministerium zufolge waren im März wegen der Corona-Pandemie nahezu alle Sammelabschiebungen abgesagt worden. Einige Länder hätten die Einreise untersagt, in anderen Fällen sei der Flugverkehr eingestellt worden. Auch Abschiebungen mit Linienflügen seien oft nicht möglich gewesen.
Zahl bereits seit 2016 rückläufig
Bund und Länder versuchten aber weiterhin, illegale Einwanderer abzuschieben. Es bestehe keine Veranlassung für einen generellen Abschiebestopp in der Corona-Pandemie.
Die Zahl der Abschiebungen ist bereits seit 2016 rückläufig. Im vergangenen Jahr schoben deutsche Behörden 22.097 Personen ab. 2018 waren 23.617 illegale Einwanderer zurückgeführt worden. 2016 waren es 25.375 Ausländer.
Zugleich hielt sich die Gruppe der ausreisepflichtigen Ausländer auf dem Niveau von rund einer viertel Million. Ende November zählte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 248.861 Personen, die Deutschland eigentlich verlassen müßten. Dies waren fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Knapp über 200.000 von ihnen sind geduldet, da sie vorübergehend nicht abgeschoben werden können. (ls)