BÖBLINGEN. Die AfD Baden-Württemberg hat auf ihrem Parteitag in Böblingen einen neuen Landesvorstand gewählt. Die Fraktionschefin der AfD im Bundestag, Alice Weidel, führt künftig die Partei im Südwesten als alleinige Vorsitzende. Weidel setzte sich mit 54 Prozent (547 Stimmen) gegen den bisherigen Landesvorsitzenden und Bundestagsabgeordneten Dirk Spaniel durch, der 41,4 Prozent (419 Stimmen) erhielt.
Die mehr als 1.000 Parteitagsmitglieder hatten sich zuvor mit rund 51 Prozent dafür ausgesprochen, daß der Landesverband künftig nur durch einen Sprecher geführt wird. Für ein Doppespitze plädierten hingegen 42 Prozent.
Spaniel trat nach seiner Niederlage gegen Weidel für den Posten des ersten Stellvertreters an, scheiterte hier aber mit 43,7 Prozent gegen den Innenexperten der Bundestagsfraktion, Martin Hess, für den 55,3 Prozent der Parteitagsteilnehmer stimmten.
Jongen und Frohnmaier als weitere Stellvertreter
Das Duell um den zweiten Stellvertreter gewann der AfD-Bundestagsabgeordnete Marc Jongen mit 54 Prozent gegen Emil Sänze, den starken Mann der Südwest-AfD und faktischen Chef der Landtagsfraktion.
Dritter stellvertretender Landesvorsitzender wurde der Bundestagsabgeordnete Markus Frohnmaier, der mit 50,8 Prozent gegen die Landtagsabgeordnete Christina Baum (47,9 Prozent) gewann.
Geleitet wurde der Parteitag in Böblingen von dem Juristen Christian Basedow sowie dem stellvertretenden Bundesschatzmeister Carsten Hütter und dem Bundestagsabgeordneten Stephan Brandner. Unter ihrem Vorsitz hatte der Parteitag auch mit großer Mehrheit dafür gestimmt, die Presse zu der Veranstaltung zuzulassen.
Gegen den Parteitag protestierten in Böblingen rund 450 Demonstranten. Aufgerufen hatte hierzu unter anderem der DGB. (krk)