BERLIN. Der Deutsche Bundeswehrverband hat sich gegen die Einführung von weiblichen Dienstgraden ausgesprochen. Das Vorhaben stoße bei Soldatinnen auf breite Ablehnung, weil die Streitkräfte wesentlich größere Probleme hätten, sagte Verbandschef André Wüstner der Funke-Mediengruppe.
Wer für eine Modernisierung der Truppe sei, müsse bei der „teils museumsreifen Ausrüstung“ beginnen, führte er aus. Zudem müßten Soldatinnen in die Entscheidung miteinbezogen werden. Das Bundesverteidigungsministerium plant, einige Dienstgrade in der Truppe künftig auch in weiblicher Form einzuführen. Beispielsweise sollen Soldatinnen dann als „Feldwebelin“, „Bootsfrau“ oder „Oberstleutnantin“ bezeichnet werden.
Soldatin will Kamerad statt Kameradin sein
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Wiebke Hönicke, Oberleutnant bei der Bundeswehr, hatte das Vorhaben kritisiert und betonte, stolz auf ihren Dienstgrad zu sein. „Die Uniform kennt keine Hautfarbe oder Geschlecht, jeder ist gleich, jeder ist Kamerad“, schrieb Hönicke auf Instagram. Geschlechterabhängige Unterschiede seien aber genau solche, die es unter Kameraden nicht geben sollte.
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Weibliche Dienstgrade hätten für sie nichts mit Feminismus oder Emanzipation zu tun. Gleichberechtigung heiße ihrer Ansicht nach, „daß es um die gleichen Rechte und Pflichten geht“. Mit ihrer Meinung stehe sie nicht alleine da. Deshalb habe sie die Aktion „gemeinsam stark“ ins Leben gerufen. Mit dem Hashtag „gegenDienstgradGendering“ in der Bundeswehr stünden sie und ihre Kameraden für ihre Meinung ein. (zit)