DÜSSELDORF. Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) hat vor dem Hintergrund des Jahresberichts zur Messergewalt in dem Bundesland Einheimische als typische Täter genannt. „Der typische Messerangreifer ist männlich, erwachsen und deutsch“, sagte er der Bild-Zeitung. Zugleich räumte er ein: „Wir haben aber auch knapp 40 Prozent ausländische Tatverdächtige. Also: Der größere Teil des Problems war schon immer hier, aber ein Teil ist auch importiert.“
Wie viele Tatverdächtige darüberhinaus einen Migrationshintergrund haben, geht aus den Statistiken nicht hervor. In den Fällen, in denen Personen mehrere Staatsangehörigkeiten besitzen und eine davon die deutsche ist, wird nach den bundeseinheitlichen Regeln „deutsch“ als Staatsangehörigkeit angegeben. Im vergangenen Jahr registrierten die Sicherheitsbehörden in dem Bundesland 6.827 Verbrechen, bei denen Messer eingesetzt wurden. 2.645 der mutmaßlichen Täter hatten keine deutsche Staatsbürgerschaft.
Reul warnt vor Selbstbewaffnung
Der Christdemokrat machte eine „Verrohung unserer Gesellschaft“ für hohe Zahl von Messerattacken verantwortlich. „Früher wurde geschubst, jetzt fliegen nicht die Fäuste, sondern die Messer kommen raus.“
Reul warnte davor, sich zum Schutz vor möglichen Angriffen selbst mit Messern zu bewaffnen. „Außerdem stellen wir fest, daß sich immer mehr Jugendliche rein vorsorglich bewaffnen. Das ist aber saugefährlich, weil dadurch Situationen viel schneller eskalieren.“ (ag)