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Laufendes Parteiausschlußverfahren: Treffen mit Ex-NPD-Chef: AfD berät über Gedeon

Laufendes Parteiausschlußverfahren: Treffen mit Ex-NPD-Chef: AfD berät über Gedeon

Laufendes Parteiausschlußverfahren: Treffen mit Ex-NPD-Chef: AfD berät über Gedeon

Wolfgang Gedeon
Wolfgang Gedeon
Wolfgang Gedeon im Landtag in Stuttgart Foto: dpa
Laufendes Parteiausschlußverfahren
 

Treffen mit Ex-NPD-Chef: AfD berät über Gedeon

Der fraktionslose baden-württembergische Landtagsabgeordnete Wolfgang Gedeon beschäftigt erneut den Bundesvorstand der AfD. Hintergrund ist Gedeons Teilnahme an einer Veranstaltung in Berlin, bei der auch der Ex-NPD-Chef Udo Voigt zugegen war. Gedeon ist Mitglied der AfD.
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BERLIN. Der fraktionslose baden-württembergische Landtagsabgeordnete Wolfgang Gedeon beschäftigt erneut den Bundesvorstand der AfD. Hintergrund ist Gedeons Teilnahme an einer Veranstaltung des früheren NPD-Kandidaten Hans-Ulrich Pieper am vergangenen Dienstag in Berlin, bei der auch der Ex-NPD-Chef Udo Voigt zugegen war. Gedeon ist Mitglied der AfD.

Antifa-Bilder, die dem AfD-Vorstand vorliegen, zeigen Gedeon, der auch eine Rede bei dem sogenannten „Dienstagsgespräch“ Piepers hielt, wie er Voigt die Hand schüttelt. Pieper hatte für die NPD 2011 in Berlin zur Wahl des Abgeordnetenhauses kandidiert. Voigt war von 1996 bis 2011 Bundesvorsitzender der NDP und saß für die Partei von 2015 bis 2919 im Europaparlament.

Aus der Parteiführung heißt es zu dem Vorfall: „Dieses Zusammentreffen von Herrn Gedeon mit dem NPD-Politiker Udo Voigt in Berlin zeigt wieder ganz deutlich, dass Gedeon in der AfD offensichtlich nichts verloren hat“. Derzeit läuft ein Parteiausschlussverfahren gegen Gedeon beim Bundesschiedsgericht der Partei, das voraussichtlich im Februar mit einem Beschluß enden wird.

Bundesvorstand will Angelegenheit am Montag beraten

Gedeon war in der Vergangenheit wiederholt durch antisemitische Äußerungen und Publikationen aufgefallen. Unter anderem beklagte Gedeon einen „Frontalangriff des Zionismus auf die Wurzeln der europäischen Kultur“. Von ihm stammen Sätze wie: „Wie der Islam der äußere Feind, so waren die talmudischen Ghetto-Juden der innere Feind des christlichen Abendlandes.“

Über die Vereinigung „Juden in der AfD“ sagte Gedeon: „Im günstigsten Fall ist diese Gründung überflüssig wie ein Kropf, im ungünstigsten Fall handelt es sich um eine zionistische Lobbyorganisation, die den Interessen Deutschlands und der Deutschen zuwider läuft.“

Der Bundesvorstand hatte deshalb im Oktober 2018 ein erneutes Ausschlußverfahren gegen Gedeon, der 2016 nach Streit die Landtagsfraktion verlassen hatte, beschlossen. Ein früheres Ausschlußverfahren gegen ihn vor dem Landesschiedsgericht Baden-Württemberg war im Dezember 2017 wegen eines Formfehlers eingestellt worden.

Nach Informationen der JUNGEN FREIHEIT will sich der Bundesvorstand der AfD auf seiner Telefonkonferenz am Montag mit Gedeons Teilnahme bei Piepers „Dienstagsgespräch“ befassen. (JF)

Wolfgang Gedeon im Landtag in Stuttgart Foto: dpa
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