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Benennung von Bundeswehreinrichtungen: Linkspartei nimmt Kasernen und Stützpunkte ins Visier

Benennung von Bundeswehreinrichtungen: Linkspartei nimmt Kasernen und Stützpunkte ins Visier

Benennung von Bundeswehreinrichtungen: Linkspartei nimmt Kasernen und Stützpunkte ins Visier

Marinestützpunkt Kiel
Marinestützpunkt Kiel
Der Tirpitzhafen des Marinestützpunktes Kiel soll umbenannt werden (Archivbild) Foto: (c) dpa
Benennung von Bundeswehreinrichtungen
 

Linkspartei nimmt Kasernen und Stützpunkte ins Visier

Geht es nach der Linkspartei, dann sollen bald weitere Kasernen der Bundeswehr umbenannt werden. Statt berühmter Militärs der Weltkriege sollen aufständische Matrosen oder gleich „Antimilitaristen“ die neuen Namensgeber werden.
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Die nächste Umbenennungswelle von Kasernen und anderen militärischen Einrichtungen kündigt sich an. Hatte die Bundesregierung bereits in der Vergangenheit erklärt, die Dienststellen der Marine hätten „Benennungen, die nicht den Vorgaben des Traditionserlasses entsprechen, identifiziert und entsprechende Vorschläge vorgelegt“, setzt die Linksfraktion im Bundestag mit einer Kleinen Anfrage nach.

Die Ankündigung, beispielsweise den nach Großadmiral Alfred von Tirpitz benannten Hafen im Marinestützpunkt Kiel umzubenennen, reicht den Linken nicht. Auch Generalfeldmarschall Erwin Rommel ist in ihren Augen kein geeigneter Namenspatron. Der sogenannte Wüstenfuchs sei aus historischer Sicht „mehr als bedenklich und geschichtspolitisch höchst umstritten“, heißt es in einer Nachfrage der Linkfraktion.

Marine-Rebellen sollen Namensgeber werden

Auch verurteilte und hingerichtete Widerständler des 20. Juli 1944 sind für die linksaußen Parlamentarier ungeeignet als Vorbilder für die Bundeswehr. Daher tun sie sich auch mit Generaloberst Erich Hoepner schwer, der am 8. August 1944 seine Beteiligung am Attentatsversuch auf Hitler mit dem Leben bezahlte. Ihm wird von den Abgeordneten vorgeworfen, sich am „verbrecherischen Angriffskrieg“ auf die Sowjetunion beteiligt und „harten Willen zur erbarmungslosen Vernichtung des Gegners“ gefordert zu haben.

Stattdessen schlägt die Fraktion um Dietmar Bartsch die Marine-Matrosen Max Reichpietsch und Albin Köbis vor. Beide waren Rädelsführer einer Rebellion in der kaiserlichen Kriegsmarine und wurden 1917 hingerichtet.

„Antimilitaristen“ als Vorbilder für Bundeswehr

Die Bundesregierung lehnt eine Benennung nach den beiden ab, da sie „in ihrer politischen Zielsetzung für die Errichtung einer antidemokratischen Räterepublik nach sowjetischem Vorbild“ stünden. Daher seien sie für Streitkräfte einer Demokratie nicht traditionswürdig.

Neben der Auseinandersetzung um die Namensgeber aus der Zeit des Ersten Weltkriegs beklagt die Linkspartei, daß weiterhin Kasernen nach den Luftwaffenpiloten Hans-Joachim Marseille und Helmut Lent benannt sind. Beide gehörten im Zweiten Weltkrieg zu den erfolgreichsten deutschen Kampfpiloten.

Im Gegenzug erkundigt sich die Linksfraktion, welche Einrichtungen der Bundeswehr nach „überzeugten Antimilitaristen“ benannt wurden? Eine Antwort der Bundesregierung steht noch aus. Viele dürften es nicht sein.

Der Tirpitzhafen des Marinestützpunktes Kiel soll umbenannt werden (Archivbild) Foto: (c) dpa
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