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Coronakrise: „Es ist ernst“: Merkel ruft Bürger zu Zusammenhalt und Disziplin auf

Coronakrise: „Es ist ernst“: Merkel ruft Bürger zu Zusammenhalt und Disziplin auf

Coronakrise: „Es ist ernst“: Merkel ruft Bürger zu Zusammenhalt und Disziplin auf

Angela Merkel (CDU) hält Fernsehansprache
Angela Merkel (CDU) hält Fernsehansprache
Angela Merkel (CDU) hält Fernsehansprache Foto: picture alliance/Fabian Strauch/dpa
Coronakrise
 

„Es ist ernst“: Merkel ruft Bürger zu Zusammenhalt und Disziplin auf

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Deutschen in der Coronakrise zu Zusammenhalt und Disziplin aufgefordert. In einer Fernsehansprache bezeichnete Merkel die Ausbreitung der Viruserkrankung als größte Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg. Lob erhielt sie unter anderem von Grünen-Chef Robert Habeck.
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BERLIN. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Deutschen in der Coronakrise zu Zusammenhalt und Disziplin aufgefordert. In einer Fernsehansprache an die Bevölkerung am Mittwoch abend bezeichnete Merkel die Ausbreitung der Viruserkrankung als größte Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg. „Es ist ernst“, betonte sie. „Nehmen Sie es auch ernst.“

Sie appellierte an die Bevölkerung, sich an die Regeln und Einschränkungen zu halten. Das Coronavirus verändere „das Leben in unserem Land dramatisch“ und jeder sei „voller Fragen und voller Sorgen, wie es weitergeht“, ergänzte sie. Sie habe Verständnis für die Unsicherheit, die sich unter den Bürgen ausbreite. Jedoch sei es „existentiell“, das öffentliche Leben soweit es gehe herunterzufahren.

Es komme auf jeden Einzelnen an

Sie versicherte: „Für jemanden wie mich, für die Reise- und Bewegungsfreiheit ein schwer erkämpftes Recht war“, sei das „nur in der absoluten Notwendigkeit zu rechtfertigen“. In einer Demokratie dürften Einschnitte in die Freiheit nie leichtfertig  und nur zeitlich begrenzt gemacht werden.

Gleichzeitig stellte sie alle nötigen Hilfen für kleinere und größere Betriebe in Aussicht. „Wir können und werden alles einsetzen, was es braucht, um unseren Unternehmern und Arbeitnehmern durch diese schwere Prüfung zu helfen.“

Die Richtschnur allen Handelns sei, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen und sie über Monate zu strecken, um Zeit zu gewinnen. Dies werde auch davon abhängen, wie diszipliniert jeder die Regeln befolge und umsetze. „Es kommt ohne Ausnahme auf jeden Einzelnen und damit auf uns alle an.“

„Hamstern ist vollkommen unsolidarisch“

Zudem rief die Kanzlerin die Bürger zur Solidarität auf. Wie in der Nachkriegszeit sollten sich die Menschen beistehen. Sie warnte deshalb vor Masseneinkäufen. „Vorratshaltung ist sinnvoll, war es im Übrigen immer schon. Aber mit Maß. Hamstern, als werde es nie wieder etwas geben, ist sinnlos und letztlich vollkommen unsolidarisch.“ Die Versorgung mit Lebensmitteln sei „jederzeit gesichert“ und leere Regale würden aufgefüllt.

Merkel lobte in ihrer Rede das „exzellente“ deutsche Gesundheitssystem. „Vielleicht eines der besten der Welt. Das kann uns Zuversicht geben.“ Ärzte und Pfleger stünden „in diesem Kampf an vorderster Linie“ und „was sie leisten, ist gewaltig, und ich danke ihnen von ganzem Herzen dafür“. Ihren Dank sprach die Kanzlerin auch den Mitarbeitern in Supermärkten aus, die „buchstäblich den Laden am Laufen halten“.

Überdies forderte Merkel die Bürger auf, „keinen Gerüchten zu glauben, sondern nur den offiziellen Mitteilungen“. Zu einer offenen Demokratie gehöre es, politische Entscheidungen auch transparent zu machen und zu erläutern, verdeutlichte die CDU-Politikerin. Am Samstag hatte das Bundesgesundheitsministerium per Twitter vor Fake-News gewarnt und betont, Behauptungen, wonach die Regierung bald weitere Maßnahmen beschließe, seien falsch. Zwei Tage später verkündete Merkel ebensolche drastischen Beschränkungen.

Grünen-Chef lobt Merkel

Lob für ihre Ansprache erhielt Merkel unter anderem von Grünen-Chef Robert Habeck. Er sagte im ZDF, es sei „gut, richtig und wichtig“ gewesen, diese Rede zu halten. Ihm habe der „Ton gefallen, er war unaufgeregt, er war präzise“. Auch der Appell, daß „wir alle aktiv sein können und nicht in dieser Passivität versinken“, sei positiv gewesen.

Es komme nun darauf an, miteinander zu diskutieren, welche Maßnahmen richtig oder falsch seien. „Das war gut, daß sie dieses Fenster aufgemacht hat für diese Form von Debatte.“ (ls)

Angela Merkel (CDU) hält Fernsehansprache Foto: picture alliance/Fabian Strauch/dpa
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