BERLIN. Die AfD hat bei der Europawahl in den östlichen Bundesländern für ein politisches Beben gesorgt. In Sachsen und Brandenburg wurde sie bei der EU-Wahl stärkste Partei, in Thüringen lag sie knapp hinter der CDU auf Platz 2.
In Sachsen konnte die AfD ihr Ergebnis von 2014 (10,1 Prozent) mehr als verdoppeln und gewann 25,3 Prozent der Stimmen. Die CDU fiel im Freistaat dagegen von 34,5 Prozent auf 23 Prozent. Drittstärkste Kraft wurde mit Verlusten die Linkspartei, die 11,7 erhielt. Die Grünen legten auf 10,3 Prozent zu.
Ähnlich sah das Bild in Brandenburg aus: Hier kam die AfD auf 19,9 Prozent und verdoppelte damit knapp ihren Wert von 2014. Die CDU wurde mit 18 Prozent Zweiter und lag damit noch vor der regierenden SPD, die 17,2 Prozent erhielt und beinahe zehn Punkte verlor. Grüne und Links verbuchten je 12,3 Prozent für sich.
Gewinne von bis zu zehn Prozentpunkten
In Thüringen erreichte die CDU 24,7 Prozent, was einem Minus von 7,1 Punkten im Vergleich zu 2014 entspricht. Die AfD hingegen legte um 15,1 Punkte zu und kam auf 22,5 Prozent. Linke und SPD verloren beide und erzielten mit bisher 13,8 beziehungsweise 11,0 Prozent ihre schlechtesten Europawahlergebnisse. Die Grünen legten um 3,6 Prozentpunkte auf 8,6 Prozent zu.
Auch in Sachsen-Anhalt landete die AfD mit 20,4 Prozent auf dem zweiten Platz hinter der CDU, die 23,2 Prozent der Stimmen bekam. Die SPD erhielt 12,5 Prozent, die Linkspartei 14,4 und die Grünen kamen auf 9,2 Prozent.
In Mecklenburg-Vorpommern schob sich die AfD mit 17,7 Prozent vor die SPD auf Platz 2. Das entspricht einem Zuwachs von etwa zehn Punkten. Stärkste Kraft wurde trotz Verlusten in Höhe von rund zehn Punkten die CDU mit 24,5 Prozent. Die Sozialdemokraten erhielten 15,6 Prozent. Sie hatten 2014 noch bei 21,1 Prozent gelegen. Die Linkspartei erhielt 13,9 Prozent, die Grünen kamen auf 10,8 Prozent. (krk)