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Rechtsmedizin: Minderjährige Flüchtlinge: 40 Prozent lügen bei Altersangaben

Rechtsmedizin: Minderjährige Flüchtlinge: 40 Prozent lügen bei Altersangaben

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Junge Flüchtlinge
Junge Flüchtlinge
Junge Flüchtlinge: Genießen in Deutschland einen besonderen Schutzstatus Foto: dpa
Rechtsmedizin
 

Minderjährige Flüchtlinge: 40 Prozent lügen bei Altersangaben

Laut einer Studie des Instituts für Rechtsmedizin in Münster hat ein großer Teil der minderjährigen Einwanderer bei den Altersangaben gelogen. Die Rechtsmediziner der Universitätsklink begutachteten im Auftrag von Gerichten etwa 600 sogenannte unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. 40 Prozent von ihnen waren nachweislich 18 Jahre oder älter.
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Unwort, Umfrage, Alternativ

MÜNSTER. Laut einer Studie des Instituts für Rechtsmedizin in Münster hat ein großer Teil der minderjährigen Einwanderer bei den Altersangaben gelogen. Die Rechtsmediziner der Universitätsklink begutachteten im Auftrag von Gerichten etwa 600 sogenannte unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, deren Alter angezweifelt wurde.

Dabei kam heraus, daß rund 40 Prozent von ihnen nachweislich 18 Jahre oder älter waren, ergab die Untersuchungen, die Focus Onlinevorliegt. Für die Studie waren demnach alle Altersgutachten des Instituts zwischen 2007 und 2018 ausgewertet worden.

Die Mediziner handelten dabei im Auftrag von Gerichten und Jugendämtern, die die Altersangaben der Betroffenen angezweifelt hatten. Mit Hilfe der forensischen Altersdiagnostik sollte dann geklärt werden, ob die Einwanderer tatsächlich minderjährig sind oder nicht. In 92 Prozent der Fälle handelte es sich um junge Männer aus Afghanistan, Guinea, Algerien und Eritrea.

„In Zweifelsfällen wird er als minderjährig eingestuft“

Allerdings könnte die Zahl von 40 Prozent auch noch höher sein. „Da wir das Geburtsdatum nicht auf den Tag genau bestimmen können, gibt es einen Graubereich. Diese Schwankungsbreite legen wir stets zugunsten des Betroffenen aus, in Zweifelsfällen wird er also als minderjährig eingestuft“, sagte der stellvertretende Institutsdirektor Andreas Schmeling dem Nachrichtenportal.

Die Altersbestimmung sei aus einer Kombination mehrerer Methoden erfolgt. Neben allgemeinen körperlichen Untersuchungen seien die Gebisse und die Handgelenksknochen geröntgt worden. Überdies seien die Schlüsselbeine radiologisch begutachtet worden.

Minderjährige Asylbewerber genießen in Deutschland einen besonderen Schutzstatus, erhalten mehr Unterstützung und kommen nicht in Sammelunterkünfte. Laut dem Deutschen Städte- und Gemeindebund liegen die Kosten für einen unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge bei rund 5.000 Euro im Monat. In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Streit um verpflichtende Altersuntersuchungen für solche Personen gegeben.

Bereits vor zwei Jahren war bekannt geworden, daß fast jeder zweite unbegleitete minderjährige Flüchtling älter als 18 Jahre ist. (ls)

Junge Flüchtlinge: Genießen in Deutschland einen besonderen Schutzstatus Foto: dpa
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