BERLIN. Die Bundeswehr hat ihren Ausbildungseinsatz im Irak aufgrund zunehmender politischer Spannungen vorerst unterbrochen. Dies sei zusammen mit den Verbündeten der sogenannten Anti-IS-Koalition beschlossen worden, berichtet die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf Militärkreise in Berlin.
Es gebe eine erhöhte Aufmerksamkeit auf die größer werdende Bedrohung in der Region. Am Mittwoch seien auch die Verteidigungspolitiker des Bundestags informiert worden. Derzeit hat die Bundeswehr im Irak rund 160 Soldaten stationiert. 100 von ihnen befindet sich im Kurdengebiet im Norden des Landes, der Rest in einer Militärstation nördlich von Bagdad.
Die Bundeswehr unterstützt seit 2014 den Irak in Form von Ausrüstung und Ausbildung. Das entsprechende Bundestagsmandat war im Oktober 2018 bis Ende Oktober 2019 verlängert worden.
USA verstehen Streitkräfte in Alarmbereitschaft
Die US-Streitkräfte hatten am Dienstag ihre Alarmstufe für die im Irak und Syrien stationierten Truppenteile erhöht. Am Mittwoch ordnete das US-Außenministerium den Abzug aller nicht dringend benötigten Beamten aus dem Irak an.
Hintergrund der Spannungen sind Konflikte zwischen dem Iran und den USA. Das amerikanische Verteidigungsministerium entsandte vor kurzem einen Flugzeugträger sowie eine Bomberstaffeln in den Nahen Osten. Es begründete den Schritt mit Hinweisen auf mögliche Angriffe des Irans auf US-Truppen.
Zudem wurden am Dienstag für die Region wichtige Ölpipelines von mit Sprengstoff beladenen Drohnen attackiert. Auch das internationale Atomabkommen sorgte mit dem jüngst angekündigten Teilausstieg Irans für eine aufgeheizte Lage. (ls)