POTSDAM. Am Ende waren es etwas mehr als 33.000 Stimmen, die die SPD bei der Landtagswahl in Brandenburg noch vor der AfD lag. 26,2 Prozent (331.240 Stimmen) zu 23,5 Prozent (297.429 Stimmen) lautete das vorläufige amtliche Endergebnis für SPD und AfD im Kernland der Sozialdemokraten.
Die AfD hatte rund 100.000 Zweitstimmen mehr als die CDU (196.989) geholt – und auch mehr als Linkspartei (135.572) und Grüne (136.326) zusammen. Hinzu kamen wie in Sachsen 15 Direktmandate, die an die AfD fielen, unter anderem in Frankfurt (Oder), Cottbus und Barnim.
In mehreren Wahlkreisen ließ die Partei die übrige Konkurrenz deutlich hinter sich. In Elbe-Elster II beispielsweise wurde die AfD mit 31,7 Prozent stärkste Kraft vor der SPD, die auf 23,3 Prozent kam. Hier holte die AfD auch ihr landesweites bestes Einzelergebnis in einer Gemeinde. In Hirschfeld stimmten mit 50,6 Prozent mehr als die Hälfte aller Wähler für die Blauen, die auch in Schraden (42,3 Prozent), Gröden (41,5 Prozent) und Merzdorf (44,4 Prozent) der unangefochtene Wahlsieger waren.
Werte deutlich über der 40-Prozent-Marke
Ihr zweitbestes Ergebnis konnte die AfD in der Gemeinde Heinersbrück im Wahlkreis Spree-Neiße I für sich verbuchen. Auch hier machte mit 50,5 Prozent mehr als die Hälfte aller Wähler ihr Kreuz bei der gerademal gut sechs Jahre alten Partei. In den Gemeinden Drachhausen (41,5 Prozent), Jänschwalde (43,2 Prozent) und Turnow-Preilack (42,4 Prozent) lag die AfD deutlich über der 40-Prozent-Marke.
Ein ähnliches Bild bot sich im Nachbarwahlkreis Spree-Neiße II. Ob in Jämlitz-Klein Düben (46,9 Prozent), Neiße-Malxetal (42,8 Prozent), Tschernitz (43,3 Prozent) oder Wiesengrund (41,9 Prozent): Keine andere Partei konnte mehr Stimmen auf sich vereinen als die AfD.
Teils doppelt so viele Stimmen wie die CDU
Im Wahlkreis Barnim III, wo der Finanzfachwirt Jan-Steffen John das Direktmandat für die AfD errungen hatte, erzielte die Partei in der Gemeinde Lunow-Stolzenhagen mit 41,0 Prozent ihr höchstes Ergebnis und sammelte mehr Stimmen als SPD, Linkspartei und Grüne zusammen.
Im Wahlkreis Oberspreewald-Lausitz I lag die AfD mit 35,7 Prozent fast 13 Prozentpunkte vor der zweitplatzierten SPD (22,9 Prozent). In absoluten Zahlen (7.319) gewannen die Blauen rund doppelt so viele Stimmen wie die CDU (3.758).
Auch hier dominierte die AfD in zahlreichen Gemeinden und ließ die Konkurrenz abgeschlagen hinter sich. So zum Beispiel in Großkmehlen (44,3 Prozent), Lindenau (45,3 Prozent), Tettau (43,1 Prozent), Grünewald (45,8 Prozent) und Hohenbocka (44,8 Prozent) (krk)