WIESBADEN. Der Ausländeranteil in Deutschland ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte, waren Ende 2018 im Ausländerzentralregister 10,9 Millionen Personen mit einer ausschließlich ausländischen Staatsbürgerschaft erfaßt. Dies entspricht einem Anstieg um rund 292.000 Ausländer (plus 2,7 Prozent) im Vergleich zum Jahresende 2017.
Unter den knapp 11 Millionen Ausländern waren etwa 266.000 Personen aus Staaten außerhalb der Europäischen Union mit einem Aufenthaltstitel zum Zweck der Erwerbstätigkeit. Im Jahr zuvor waren dies noch 217.000 Personen gewesen. Damit lag die Wachstumsrate der Arbeitseinwanderer aus dem Nicht-EU-Ausland das dritte Jahr in Folge bei über 20 Prozent. Zu den Hauptherkunftsländern dieses Personenkreises zählten Indien (12 Prozent), China (9 Prozent) sowie Bosnien und Herzegowina (8 Prozent)
Arbeitsmigration vom Westbalkan
Ein starker Anstieg war bei der sogenannten Erwerbsmigration vor allem bei Personen aus den Westbalkanstaaten zu verzeichnen. „Ende 2018 stellten Albanien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Montenegro, Kosovo sowie Mazedonien zusammen knapp 25 Prozent aller Ausländerinnen und Ausländer mit einem Aufenthaltstitel zum Zwecke der Erwerbstätigkeit“, gab die Statistikbehörde bekannt. 2015 hatte ihr Anteil noch neun Prozent betragen.
Dies sei vor allem darauf zurückzuführen, daß für Staatsangehörige aus den Westbalkanstaaten die Chancen gesunken seien, einen humanitären Aufenthaltstitel in Deutschland zu bekommen, weil ihre Länder als sichere Herkunftsstaaten eingestuft wurden. Viele versuchen deswegen nun, über den Weg der Erwerbssuche ein Aufenthaltsrecht zu bekommen. Waren dies laut Ausländerzentralregister 2015 noch 13.000 Personen, lag ihre Zahl nun bei 66.000. (krk)