BIELEFELD. Immer mehr Einwanderer nutzen in Nordrhein-Westfalen (NRW) gefälschte Führerscheine, um ihre Identität zu verschleiern. Nach einem Bericht der Neuen Westfälischen verzeichnete die Polizei im Vorjahr 24 Prozent mehr Fälle, bei denen Asylbewerber und andere Zuwanderer falsche Führerscheine verwendeten.
Laut der Fahrerlaubnisbehörde der Stadt Bielefeld sei die Verwendung solcher gefälschter Fahrerlaubnisse ein zunehmendes Problem. Viele Einwanderer nutzen nach Aussagen von Behördenleiter Rolf-Dieter Zawada gezielt die Tatsache aus, daß Führerscheine in Deutschland häufig als Dokument akzeptiert würden. Sie setzten deshalb ihre gefälschten Führerscheine ein, um eine Staatsangehörigkeit vorzutäuschen oder um Straftaten wie Autodiebstähle zu begehen.
Behörden benötigen Prüfgeräte
Laut Behörden liege das Problem darin, daß Führerscheinfälschungen nur mit entsprechenden Prüfgeräten festgestellt werden könnten. Die Fahrerlaubnisbehörden verfügten aber häufig nicht über die Geräte.
Der Polizei werde die Arbeit zusätzlich durch den Umstand erschwert, daß Asylbewerber bereits während ihres laufenden Asylverfahrens Anspruch auf eine deutsche Fahrerlaubnis hätten. Auf diese Weise bekämen die Zuwanderer bei Anerkennung ihrer gefälschten Führerscheine eine deutsche Behördenbescheinigung, die ihre Biographie bestätige.
Der Vorsitzende des Städtetages Nordrhein-Westfalen und Oberbürgermeister von Bielefeld, Pit Clausen (SPD), forderte daher: „Ich finde es wichtig, daß die Städte so schnell wie möglich vom Land NRW in ausreichender Zahl mit geeigneten Prüfgeräten zur Feststellung gefälschter Identitätsdokumente ausgestattet werden.“ (ag)