HANAU. Das Landgericht in Hessen hat den 22jährigen Syrer Mostafa A. wegen Totschlags zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Der Asylbewerber erstach seine 30jährige Schwester und tötete dabei auch das ungeborene Kind im Bauch der Mutter.
Von einer „Schächtung“ sprach Staatsanwalt Jürgen Heinze in seinem Plädoyer: „Für mich ist Ramia abgeschlachtet worden wie ein Schaf.“ Die Frau wurde mit 15 Messerstichen in die Luftröhre am Gang ihres Wohnhaus getötet.
Er plädiert für eine lebenslange Freiheitsstrafe während sich die Verteidigung für neuneinhalb Jahre Haft aussprach.
Bruder ließ Schwester sterben
Der Bluttat ging nach Angaben der Staatsanwaltschaft ein Streit voraus. Die schwangere Frau sollte ihren Mann betrogen haben und Sexvideos an ihren Geliebten geschickt haben. Bei einer Aussprache in der Wohnung des Paares würgte zuerst der ältere Bruder den Ehemann, der jüngere Mostafa ging schließlich mit einem 18 Zentimeter langen Küchenmesser auf seine Schwester los.
Der ältere Mohammad A. ließ seine sterbende Schwester liegen und flüchtete gemeinsam mit seinem Bruder im Taxi. Angeklagt wurde er wegen Körperverletzung am Mann vom Ramia. Das Gericht ging von einem „Ehrenmord“ aus. (vi)