MÜNCHEN. Der innenpolitische Sprecher der CSU im bayerischen Landtag, Florian Herrmann, hat die sächsischen Behörden aufgefordert, die randalierenden Asylbewerber aus Bautzen nicht nach Bayern reisen zu lassen. Hintergrund ist die Einladung einer Asylgruppe aus München an die minderjährigen Flüchtlinge in Bautzen.
Die gewaltbereiten unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge aus Bautzen seien in der bayerischen Landeshauptstadt nicht willkommen, betonte Herrmann. „Ich erwarte von den sächsischen Behörden, daß sie sehr genau prüfen, ob diese Personen Bautzen überhaupt verlassen dürfen. Und wenn nein, dann müssen die Behörden diesen absurden Ausflug gegebenenfalls verhindern“, forderte der CSU-Innenexperte.
„Euer Kampf ist auch unser Kampf“
Den Beteiligten des Flüchtlingscamps in München warf Herrmann vor, an einer Eskalation interessiert zu sein. „Wenn die Flüchtlinge am Sendlinger Tor sich mit den Randalierern von Bautzen solidarisieren und sie nach München einladen, zeigen sie allenfalls, daß sie die Eskalation suchen und nicht den Dialog.“
Seit Anfang September demonstrieren etwa 50 Asylbewerber und linke Unterstützer am Sendlinger Tor für „politisches Asyl“ und gegen Abschiebungen. „Uns wurden die demokratischen Rechte nach etlichen Asylrechtsverschärfungen entzogen und wir stehen aufgrund der rassistischen Hetze und der Einsperrung in den Erstaufnahmelagern in Isolation zum Rest der Gesellschaft“, beklagen die Protestler.
Nach den Ausschreitungen vergangene Woche in Bautzen, richteten die Demonstranten vom Sendlinger Tor eine Einladung an die Asylsuchenden in der sächsischen Stadt. „Wir haben großen Respekt für euren Mut und Widerstand dort in Bautzen. Bleibt stark! Ihr seid nicht alleine – euer Kampf ist auch unser Kampf“, heißt es in einem Brief.
„Müßt nicht in euren Lagern in Bautzen eingesperrt bleiben“
Und weiter: „Wir laden euch ein, nach München zu kommen und unsere Kämpfe gegen Rassismus zu vereinen. Auch ihr müßt nicht in euren Lagern in Bautzen eingesperrt bleiben. Wir lassen uns nicht von den rassistischen gesellschaftlichen Zuständen nicht unterkriegen. Wenn ihr herkommt, seht ihr, daß euer Kampf kein isolierter ist und daß ihr nicht alleine seid. Wenn wir gemeinsam kämpfen, können wir viel erreichen!“
Laut Herrmann widerspreche es sich, wenn Flüchtlinge, die angeblich vor Krieg und Gewalt geflohen seien und Deutschland zum Wunschziel erkoren hätten, dieses für einen rassistischen Unterdrückerstaat hielten, gegen den gekämpft werden müsse. „Es wird doch niemand zurückgehalten, wenn er in ein freieres Land weiterziehen möchte“, ergänzter der CSU-Politiker (krk)